Distanzunterricht im Oscarformat

Distanzunterricht im Oscarformat

Filmwettbewerb für begabte Schüler am Gymnasium Zwiesel

„Wie kann man Begabungen fördern und Interessen bei Schülern wecken, wenn sie im Distanzunterricht sind? Zwischen all den Videokonferenzen, Arbeitsaufträgen, Lernvideos und Emails sollte doch noch etwas Neues und Kreatives Platz haben, das den Schülern Spaß macht und den Lernalltag durchbricht. Nur was?“ Diese Fragen stellten sich die Lehrer Silke Vacek und Stefan Urlbauer, die das Programm für begabte Schüler am Gymnasium Zwiesel betreuen. Die Antwort fand sich schnell: Es wurde ein „Wettbewerb für Filmemacher und Leseratten“ ausgerufen mit der herausfordernden Aufgabe, einen Trailer zum eigenen Lieblingsbuch zu gestalten.

Kreativität ohne Grenzen

„Wie kann man aber einen Film drehen, wenn man keine Kameraausrüstung hat und keine Schauspieler engagieren kann?“, fragten sich die Schüler anfangs. Doch die Antworten lagen in Form von Tablets und Smartphones schon in ihren Händen und fanden sich in verstaubten, nahezu vergessenen Spielzeugkisten und Faschingskostüm-Koffern auf dem Dachboden. Barbie-Pferde und Plastik-Dinosaurier wurden an den Fluss und in die Scheune geschleppt, Motorradhelme und Spielzeug-Schwerter hervorgeholt, detailgetreue Kulissen aus Legosteinen nachgebaut oder gezeichnet. Per Videokonferenz bekamen die Schüler zudem eine einstündige Einführung in Videoschnittprogramme. Wer kein eigenes Tablet hatte, konnte eines der Leihgeräte des Gymnasiums für die Aufnahmen und den Schnitt des Films verwenden.

Glanz und Glamour eine Oscarnacht

Am 26. April 2021, natürlich im unmittelbaren Anschluss an die Oscar-Nacht in Hollywood, fand dann auch die Preisverleihung am Gymnasium-Zwiesel statt – ganz corona-konform als Videokonferenz. Der Gastgeber und Moderator Herr Urlbauer hatte sich extra in Smoking-Schale geworfen und neben der Schulleitung, bestehend aus Dr. Wolfgang Holzer und Martina Kuchler, hatten sich alle Teilnehmer am Wettbewerb und weitere neugierige Schüler im virtuellen Ballsaal eingefunden, in dem tosender Applaus vom Band für eine angemessene feierliche Atmosphäre sorgte. Die Spannung stieg, als Dr. Wolfgang Holzer und Martina Kuchler die versiegelten Umschläge in die Kamera hielten, in denen sich die Namen der Gewinner verbargen. In drei Kategorien gab es Preise zu gewinnen, jeweils einen 25-Euro-Büchergutschein, gespendet von Lothar Wandtner und seinem „Zwieseler Buchladen“.

Sieg in drei Kategorien

Herr Urlbauer und Frau Vacek betonten: „Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, denn jeder der Filme ist einzigartig, kreativ und sieht äußerst professionell aus. Aber das Wichtigste ist, dass ihr Spaß hattet und etwas Neues ausprobieren konntet.“ Gewonnen haben letztlich Sophia Wölfl (7d) mit ihrem Kurzfilm „Im Tal der Donnerhufe“ in der Kategorie Abenteuer, Sophie Raffalt (7a) mit ihrem Trailer zu „The School of Good and Evil“ in der Kategorie Drama und Ida Rankl (7d) mit „Gefangen zwischen den Welten“ in der Kategorie Romanze.

Und da sage noch einmal einer, Distanzunterricht sei langweilig und ereignislos.

(Silke Vacek)

Begabungen entdecken, den Horizont erweitern

Begabungen entdecken, den Horizont erweitern

Gymnasiasten sammeln Erfahrungen in der Talentwerkstatt Niederbayern

Talent meint laut Definition eine Begabung, die jemanden zu ungewöhnlichen bzw. überdurchschnittlichen Leistungen auf einem bestimmten, besonders auf künstlerischem Gebiet befähigt. Was so theoretisch und etwas trocken klingt, wird seit Jahren am Gymnasium Zwiesel in besonderer Weise unterstützt und gefördert: So nahmen Inge Strunz (Q 11) und Sebastian Lößl (10a) mit großem Elan und Engagement an der Talentwerkstatt Niederbayern mit verschiedenen  Treffen und Workshops teil. Ausgewählt für dieses besondere Programm wurden die beiden jungen Gymnasiasten aufgrund ihrer besonderen schulischen Leistungen und vielfältigen Interessen wie Begabungen.

Begabtenförderung als Programm

Initiiert wurde die „Talentwerkstatt Niederbayern“ vor sechs Jahren durch den Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Niederbayern mit dem Ziel der Begabtenförderung von Schülern der 9. und 10. gymnasialen Jahrgangsstufen, die in Zusammenarbeit mit niederbayerischen Hochschulen und der Hans-Lindner-Stiftung in Arnstorf Gelegenheit haben, ihre besonderen Begabungen und Talente weiterzuentwickeln und auszubauen. Dabei erhalten die Schülerinnen und Schüler die einmalige Gelegenheit, in persönlichen Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu treten. Hinzu kommen interessante und informative Hinweise zur Studien- und Berufswahl sowie eine persönliche Führung durch die Universität Passau.

Einblicke in Wirtschaft und Wissenschaft

Bei kreativen Workshops mussten die Teilnehmer ihren Ideenreichtum sowie ihre Kompetenzen beweisen und konnten Kontakte zu Jungunternehmern knüpfen, die ihre Projekte und effiziente Umsetzungsverfahren vorstellten, so etwa einem Software-Entwickler, der Frühwarnsysteme für Wildunfälle plant.

Neben diesen ganz konkreten unternehmerischen Einblicken aber durften die jungen Talente auch in die Ebene der universitären Lehre hineinschnuppern und Vorlesungen zu Wirtschaftspsychologie, Mathematik oder Jura genießen.

Knüpfung von Freundschaften und Netzwerken

„Das war eine ganz tolle und bereichernde Erfahrung“, formuliert Inge Strunz und erinnert sich voller Begeisterung zurück an die Veranstaltungen und Treffen mit Schülerinnen und Schülern aus anderen niederbayerischen Gymnasien. „Ich konnte viele Kontakte und Freundschaften knüpfen, die immer noch anhalten, und es geht bei diesem Programm nicht allein um schulische Leistungen, sondern auch um wichtige Werte, gleiche Interessen und Zusammenhalt!“ Und auch Sebastian Lößl betont: „ Das Programm war äußerst interessant, vor allem kam man in Kontakt mit Menschen aus unterschiedlichsten Richtungen und erhält Einblick in vielfältige Ideen und andere Denkweisen!“

Für ihre erfolgreiche und engagierte Teilnahme an der Talentwerkstatt erhielten Inge Strunz und Sebastian Lößl nunmehr ihre Zertifikate überreicht. Die Schulleitung des Gymnasiums Zwiesel gratulierte herzlich zu dieser besonders bereichernden Erfahrung, die nicht unerheblich zur Persönlichkeitsentwicklung und Förderung der Begabungen der Schüler beiträgt.

(Martina Kuchler)

Valentin Koch in der „Nationalmannschaft Bayern“

Valentin Koch in der „Nationalmannschaft Bayern“

Gymnasiast zeigt herausragendes musikalisches Talent

Die Fachschaft Musik des Gymnasiums Zwiesel freut sich außerordentlich über einen weiteren großen Erfolg ihres musikalischen Ausnahmetalents Valentin Koch aus der Q11.

Der Jungstudent im Fach Viola konnte erfolgreich ein Probespiel beim „vbw Festivalorchester“ meistern und wird nun als Teil des vbw Festivalorchesters im Herbst 2021 zusammen mit dem international bekannten Ausnahme-Pianisten Fazil Say, über den sich die Musikkritik nur in Superlativen äußert, in Bad Wörishofen konzertieren.

Aufstieg in die musikalische „Nationalmannschaft“

Das vbw Festivalorchester basiert auf einer Initiative der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. und des „Festival der Nationen“. Im Rahmen des renommierten Festival der Nationen in Bad Wörishofen wird jährlich die musikalische „Nationalmannschaft Bayerns“, bestehend aus jungen herausragenden Musikerinnen und Musikern, präsentiert.
Unter dem Motto „Bayern bewegt – Jugend bewegt sich“ sollen Leistungen, Team und Wettbewerb gefördert werden.
Partner dieses Förderprojektes für junge Musikerinnen und Musiker im Alter von 11 bis 17 Jahren sind das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus sowie die Stiftung art 131.

Förderung durch Spitzenmusiker

Valentin Koch erhält in den Probenphasen ein professionelles Coaching in Register- und Tuttiproben unter der Leitung von Mitgliedern des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks.

Die gesamte Schulfamilie gratuliert dem jungen und herausragenden Musiker zu diesem großen Erfolg und wünscht ihm viel Freude in Bad Wörishofen sowie einen weiteren Entwicklungsschritt auf der Bratsche! 

(Stefan Urlbauer)

Pandemiebekämpfung auf höchster Ebene

Pandemiebekämpfung auf höchster Ebene

Schulleiter Dr. Holzer werkelt gegen das Virus

Schulstart in der letzten Woche vor den Osterferien, Planungen zu Präsenz- und Wechselunterricht und schließlich die Ankündigung von Selbsttests an der Schule für alle Schüler des Gymnasiums – der Herausforderungen sind zur Zeit nicht wenige für einen Schulleiter. Und wie organisiert man am besten die Testungen von zum Teil über 20 Schülerinnen und Schülern in den Oberstufenkursen mit den in den Testkits vorhandenen dünnen Pappständern, die nur 9 Teströhrchen fassen? Für Schulleiter Dr. Holzer gab es da nur eine schnelle, unkomplizierte und tatkräftige Lösung: „Die Ständer für die Röhrchen bau i selber!“

Gesagt, getan! Geht nicht, gibt`s nicht: eine Fahrt zum Baumarkt, um dünnes Sperrholz und Leisten zu besorgen, und schon startete Dr. Holzer in der heimischen Werkstatt übers Wochenende die Massenproduktion von Anti-Corona-Test-Ständern. Ausgestattet mit der Fakultas für Mathematik und Physik besitzt der Schulleiter auch die „license to drill“.Begabt mit der Kreativität des Schreiners und der Feinmotorik des Laborarbeiters bohrte, schliff und klebte Dr. Holzer (nomen est omen) die hölzernen Testutensilien, bevor sie in der Presse ihrem ersten Einsatz am Montagmorgen entgegentrockneten.

Praktisch, vielfach einsetzbar und nachhaltig erwiesen sich die unentbehrlichen Helfer in der Testphase und ermöglichten einen reibungslosen und erfolgreichen Ablauf der Selbsttests durch alle Klassenstufen.

So konnte das Gymnasium schließlich alle Schülerinnen und Schüler sicher und gesund in die wohlverdienten Osterferien verabschieden und die Schulfamilie dankt Dr. Holzer für seinen echt pädagogischen Einsatz mit „Kopf,Herz und Hand“ wie Pestalozzi es formuliert hätte!

M. Kuchler

Austausch ohne Grenzen

Austausch ohne Grenzen

Schüler des Gymnasiums Zwiesel planen digitalen Austausch

„Planung, Organisation und Durchführung eines Schüleraustausches mit dem Collège in Mirebeau“, so lautete das Rahmenthema des P-Seminars Französisch von StDin Ulrike Kammerer am Gymnasium Zwiesel. Den sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Q 11 wurde schnell klar, dass dieses Jahr kein gewöhnlicher Schüleraustausch mit Frankreich stattfinden konnte.

Trotz der Pandemie

Doch von der Pandemie ließen sich die Schülerinnen und Schüler mit ihrer Lehrerin, Frau Kammerer, nicht besiegen. Man wollte den kulturellen Austausch zwischen Deutschland und Frankreich trotzdem und unter den widrigen Umständen erst recht ermöglichen und entschied sich für ein „Cyberprojekt“. Über Wochen hinweg entwickelten die Projektteilnehmer ein Konzept für einen digitalen Austausch, sammelten Ideen für Aktivitäten im Netz und arbeiteten an einer eigenen Website.

Jeder Seminarteilnehmer übernahm eine Aufgabe, unter anderem das Filmen des Schulgebäudes für die französischen Schüler oder das Entwerfen eines eigenen Logos. Bereits nach Ostern sollen sich die je 35 französischen und deutschen TeilnehmerInnen zwischen 12 und 15 Jahren in einer ersten Videokonferenz mit dem Organisationsteam des P-Seminars treffen.

Küche, Schule und Kultur

Im Laufe des virtuellen Austauschs lernen die teilnehmenden SchülerInnen die Kultur des Partnerlandes besser kennen und können sich in der Sprache üben. Auf dem Programm stehen Spiele, Quiz-Varianten und andere Aktivitäten. Jede Woche folgt dabei einem anderen Motto: So geht es einmal um die deutsche und französische Küche, dann um das Schulsystem in den beiden Nachbarländern oder um die immer noch herrschenden Klischéevorstellungen des typischen Bayern oder Franzosen.  Auf der eigens für den Austausch erstellten zweisprachigen Website kann man zahlreiche Aktivitäten und Bilder finden, mit den Austauschpartnern chatten und den Zeitplan für die gemeinsamen, im 14tägigen Rhythmus stattfindenden Videokonferenzen abrufen.

Kontakte digital und analog

Und damit noch nicht genug: Der virtuelle Austausch soll als Grundlage für einen „echten“ analogen Austausch dienen. Eine Fahrt nach Mirebeau/Frankreich, der Partnerstadt von Regen, ist auf jeden Fall geplant, sobald die Bedingungen rund um die Pandemie dies zulassen. Beim zunächst digitalen Austausch geht es darum, über das Internet schon den persönlichen Kontakt zu knüpfen. Die Schülerinnen und Schüler sollen die Möglichkeit bekommen, sich mit ihren französischen Partnern anzufreunden und auch die Organisatorin auf französischer Seite, Madame H´loise Meunier, kennen zu lernen.

Freundschaft ohne Grenzen

Auch wenn die Corona-Pandemie die Schülerinnen und Schüler hart trifft, wollen die Teilnehmer des P-Seminars und Frau Kammerer anstreben, einen abwechslungsreichen Austausch zu ermöglichen und den jungen Austauschwilligen sowohl in Frankreich als auch in Deutschland viel Spaß und bereichernde Kontakte zu bereiten.

                                        VIVE L’AMITIÉ FRANCO-ALLEMANDE

Lucía Fernàndez

Vom Ayers Rock zum Zuckerwürfel…

Vom Ayers Rock zum Zuckerwürfel…

Spannende Lernreise am Gymnasium

Ein nicht ganz gewöhnlicher Tag der offenen Tür startete am vergangenen Samstag am Gymnasium Zwiesel, als sich gut fünfzig lerneifrige Online-Grundschüler auf die Homepage der Schule begaben, um in die Videokonferenzräume zu verschiedensten Schnupperstunden einzutreten.

Fröhliche, neugierige und gespannte Gesichter blickten in die Kameras, als die Schulleitung des Gymnasiums, Dr. Wolfgang Holzer und Martina Kuchler, die „virtuellen“ Gäste begrüßten und mit der Netikette des Videounterrichts vertraut machten.

Durch die bunte Welt des Wissens

Und dann ging es auch schon los auf eine bunte Lernreise durch alle möglichen Fächer, Länder, Kontinente der Makro- und Mikrowelt. Die eifrigen Grundschüler hatten so einiges mitzubringen auf diese Reise: neben Taschenrechner und Notizzettel brauchten sie vor allem Fantasie und Vorstellungskraft, Kombinationsfähigkeit und Experimentierfreude sowie sportliche Ausdauer! Und die kleinen Kandidaten meisterten all diese Herausforderungen mit Bravour!

Vom Sagen- und vom Zauberhaften

Da ging es zunächst – und das im Fach Deutsch – nach Australien zum Ayers Rock, der sich seltsamerweise mit dem Lusengipfel im Bayerischen Wald verband: Es galt, alte Sagen zu erforschen, bei denen der Teufel eine Rolle spielt, und sich auch selbst Sagenhaftes auszudenken! Und kaum war diese Herausforderung bestanden, ging die Weltreise weiter ins Fach Englisch: Dort hatten die Grundschüler so manche Quizfrage zu lösen über die USA mit der Golden Gate Bridge und der Freiheitsstatue bis hin zu Schottlands geheimnisvollem Seemonster Nessie und nicht zuletzt der Queen of England und ihrem four o`clock tea! Aber die Teepause dauerte nicht lange und es trat ein geheimnisvoller Magier auf den Plan, Seppini, der Zahlendreher (alias: Josef Ruder), der die Schüler mit seltsamen mathematischen Rätseln verzauberte: Er erriet nach komplexen Additionen und Multiplikationen die Schuhgröße der Kinder, wusste um nur gedachte Zahlen und errechnete souverän Corona-Urlaubsorte! Und den Schülern wurde klar: Mathematik ist zauberhaft!

Vom gesunden Körper zum Skelett

Nun galt es aber nicht nur den Geist, sondern auch den Körper in einer kleinen Sporteinheit zu stärken: Koordinationsübungen und Fußball-Aufwärm-Einheiten brachten die jungen Teilnehmer zum Schwitzen und machten sie fit für die zweite Runde der Schnupperstunden!

Diese startete in der Welt von Natur und Technik mit einem besonderen Teebeutel-Experiment, bei dem der kleine Beutel das Fliegen lernt. Zudem konnte man unter der Dokumentenkamera das Farbspiel eines schwarzen Filzstiftes erkennen und traf schließlich im Biologiesaal einen etwas schüchternen Bewohner des Gymnasiums: das Skelett Hugo! Nachdem man dieses überzeugt hatte, sich doch etwas näher zu zeigen, erklärte es sich bereit, seine einzelnen Knochen betrachten und benennen zu lassen.

Von der Lava bis zum Karamell

Gleich darauf flogen die kleinen Weltreisenden im Fach Geographie nach Sizilien und beobachteten in einem spannenden Videoclip den Ausbruch des Ätna mit glühenden Lavaströmen. Daraufhin erkundeten sie blitzgescheit Vor- und Nachteile des Lebens in der Nähe eines Vulkans, bevor sie zum Abschluss dieses spannenden Lernvormittages zurück in den Chemiesaal des Gymnasiums reisten.

Dort erwartete sie ein Rundum-Kamera-Blick in den modernen Lehrsaal mit anschließenden, hautnah mitzuerlebenden Experimenten unter der Kamera: Da mischte sich Pril mit Pfeffer, es ging um die Herstellung von Karamell-Bonbons und Reaktionen verschiedenster Brause-Mischungen, die ein wortgewandter Viertklässler folgendermaßen kommentierte: „Da blubbert`s!“

Ja, und schon war diese spannende Reise per Mausklick durch die Lernwelten auch schon wieder vorbei! Alle Lehrkräfte des Schnuppervormittags zeigten sich begeistert von der Kreativität und Lernfreude sowie der tollen Beteiligung der Grundschulkinder an den Unterrichtsstunden und freuen sich ungemein auf ein Wiedersehen in echter, analoger Form im kommenden Herbst!

(Martina Kuchler)

Gymnasium: Vize-Chefin aus den eigenen  Reihen

Gymnasium: Vize-Chefin aus den eigenen Reihen

Studiendirektorin Martina Kuchler übernimmt ab dem Schulhalbjahr den vakanten Posten der Ständigen Stellvertreterin

Von Rainer Schlenz

Zwiesel. Gleich in der Anfangsphase seiner Tätigkeit am Gymnasium Zwiesel muss der neue Chef Dr. Wolfgang Holzer die Schule durch die aufreibenden Corona-Zeiten steuern – und das zuletzt auch noch ohne festen Stellvertreter. Zumindest in dieser Beziehung ist jetzt  aber Land in Sicht: Zum Start ins zweite Schulhalbjahr im Februar 2021 übernimmt Studiendirektorin Martina Kuchler das Amt der Ständigen Stellvertreterin des Schulleiters.

Der Posten ist vakant, seit Studiendirektor Klaus Habermeier mit Beginn des laufenden Schuljahres ans Robert-Koch-Gymnasium nach Deggendorf gewechselt ist. Mit Martina Kuchler kommt nun  erstmals in der Geschichte des Zwieseler Gymnasiums eine Frau in dieses Amt. Schulleiter Holzer hat die Personalie bekannt gegeben, nachdem inzwischen die Einspruchsfrist abgelaufen ist. Demnach hat das  Kultusministerium entschieden, zum 13. Februar 2021 Martina Kuchler mit der Stelle der Ständigen Stellvertreterin am Gymnasium Zwiesel zu betrauen.

„Mit Frau Kuchler wird eine Kollegin in dieses Amt berufen, die reichlich Erfahrung in allen Bereichen schulischen Lebens mitbringt und einbringen wird“, betont Wolfgang Holzer. Sie sei bereits seit vielen Jahren Mitglied der erweiterten Schulleitung und genieße das Vertrauen und den Respekt der gesamten Schulfamilie und darüber hinaus. „Mit diesem Rückenwind und der ihr innewohnenden Ausgeglichenheit, Souveränität und, wir gehen davon aus, auch mit dem Segen von oben liegen beste Voraussetzungen vor, das Schulschiff sicher und mit klarem Ziel durch stürmische Zeiten zu steuern“, schrieb der Schulleiter in einer Mitteilung an das Kollegium.

Die künftige Vize-Chefin, die in Frauenau wohnt und in wenigen Tagen ihren 51. Geburtstag feiert,  ist quasi ein Eigengewächs des Gymnasiums Zwiesel. Die gebürtige Zwieslerin hat selbst an der Dr.-Schott-Straße Abitur gemacht und kam nach dem Studium in Passau und einer halbjährigen Station in Grafenau bereits im September 1997 als Lehrerin ans Gymnasium Zwiesel. Martina Kuchler unterrichtet Deutsch und katholische Religion.

Sich für die Stellvertreter-Position zu bewerben, war keine Selbstverständlichkeit, wie sie sagt: „Ich habe lange mit mir gerungen, weil ich einfach sehr gern im Unterricht bin. Das mache ich mit Leib und Seele.“ Und das Unterrichten wird im neuen Amt deutlich weniger werden. Aber letztlich überwogen andere Dinge: „Ich wollte wieder Kontinuität in die Schulleitung bringen, damit man sinnvoll gemeinsam an Zielen arbeiten kann.“ Die letzten Jahre am Gymnasium waren ja von einigen  Wechseln in den Leitungspositionen geprägt.

 „Außerdem“, findet Martina Kuchler, „schadet es sicher nicht,  eine weibliche Perspektive in die Schulleitung zu bringen.“ Mit Schulleiter Holzer ergänze sie sich gut, wie die vergangenen Monate gezeigt hätten, man arbeite bestens im Team zusammen.

Tertulia Virtual – Virtueller Stammtisch

Tertulia Virtual – Virtueller Stammtisch

Am Gymnasium Zwiesel geht die Fachschaft Spanisch ungewöhnliche Wege, um die Schüler im Distanzunterricht zu unterstützen.

Trister Alltag

Der Alltag eines Schülers sieht momentan sehr eintönig aus. Frühmorgens den Online-Stundenplan checken, die Übersicht über Videokonferenzen und Arbeitsaufträge im Blick behalten, digitaler Startschuss um 7.35 Uhr – („hmmm, mal überlegen, wenn ich die Kamera auslasse, geht noch ein Kaffee…“), Abarbeiten der Aufträge, Erstellen von Podcasts, Portfolios und anderen Projekten als Leistungsnachweise… Vieles gilt es einfach abzuarbeiten, alleine zu Hause am Schreibtisch, ohne den Mitschüler nebenan, ohne die besten Freunde zum Ratschen in der Pause.

Wunsch nach Gemeinschaft

Für einzelne Unterrichtsfächer stellen sich hierbei unterschiedliche Herausforderungen. Im Fremdsprachenunterricht ist es definitiv das Sprechen, das als zentrale Kompetenz in Videokonferenzen nicht so natürlich wie im Präsenzunterricht gefördert werden kann. Die Schüler können zwar in Kleingruppen in sogenannten Break-Out-Rooms über Themen diskutieren und Arbeitsaufträge in Gruppen erledigen, es fehlt jedoch der direkte soziale Kontakt. Zudem zentriert sich der Distanzunterricht stark auf die rein inhaltliche Vermittlung, um den Schülern das Wichtigste unbedingt mitzugeben, bevor wieder unvorhergesehene Veränderungen der Unterrichtssituation eintreten. Was zu kurz kommt, ist jedoch das, was einem von der Schulzeit oft am stärksten im Gedächtnis bleibt: die gemeinsamen Zeiten, Feste, Fahrten und Veranstaltungen.

Sehnsucht nach Spanien

Besonders die Fachschaft Spanisch trifft dies im Moment hart. Der 2020 erstmals abgehaltene Austausch mit Pizarra bei Málaga in Spanien konnte nur zur Hälfte durchgeführt werden. Die spanischen Schüler konnten gerade noch schöne Tage in Zwiesel verbringen, während der Gegenbesuch pandemiebedingt abgesagt werden musste. Auch die alljährliche Fiesta, bei der alle Spanischklassen ihr Können unter Beweis stellen und bei spanischem Essen und Musik gemeinsam feiern, fällt schon zum zweiten Mal wegen COVID-19 aus. Alle Planungen liegen auf Eis  – besonders die Schüler, die auf erlebnisreiche Tage in Spanien gehofft haben, sind enttäuscht. Gemessen an Krankheits- und Todesfällen sind dies natürlich nur kleine Sorgen, jedoch lasten sie dennoch auf den Jugendlichen.

Die Lösung: Tertulia Virtual

Um den Schülern zu zeigen, dass es auch jetzt noch mehr gibt als Lernplattformen, Online-Übungen und Powerpoint-Präsentationen, rief die Fachschaft Spanisch um Fachschaftsleitung Magdalena Loibl die Tertulia Virtual ins Leben. Jahrgangsübergreifend können sich hierbei interessierte Spanischschüler alle 14 Tage abends zu einem virtuellen Stammtisch treffen, der der spanischen Sprache und Kultur gewidmet ist. Während beim ersten Treffen noch über Hobbies und Vorlieben geredet wurde, folgte beim zweiten Treffen am Faschingsdienstag ein Highlight. Gemeinsam mit ihrer Spanischlehrkraft bereiteten die Schüler, zwar jeder einzeln, aber dann doch gemeinsam zur gleichen Zeit eine spanische Paella zu.

Die Koch-Challenge

Frau Loibl hatte den Schülern zuvor über die Lernplattform eine spanische Einkaufsliste zukommen lassen. So war schon der Anfang der Video-Koch-Konferenz spannend – sind die richtigen Zutaten im Einkaufskorb gelandet? Nachdem dies sichergestellt wurde, ging es ans Schnippeln und Köcheln. Teilweise unterstützt durch Helfer aus der Familie ergaben sich ganz lustige Szenen, die Schüler mussten die spanischen Anweisungen der Lehrkraft ihren Gehilfen übersetzen und dabei stets die köchelnde Masse im Blick behalten. Nach ein bisschen mehr als einer Stunde konnten sich dann alle zufrieden gemeinsam mit ihren Familien an den Tisch setzen, und zwar nicht gemeinsam mit den Mitschülern, aber zumindest zur gleichen Zeit ein bisschen spanische Lebenskultur probieren. Immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass auch Corona einmal ein Ende hat und man bald gemeinsam wieder solche Schulerinnerungen erleben kann.

(Magdalena Loibl)

Arber statt Alpen – P-Seminar Sport in kreativem Trainingslager

Arber statt Alpen – P-Seminar Sport in kreativem Trainingslager

Zum wiederholten Male hat es sich am Gymnasium Zwiesel auch in diesem Pandemie-Schuljahr 2020/21 eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern zum Ziel gesetzt, die Alpen mit dem Mountainbike zu überqueren. Angeboten und geleitet wird das P-Seminar von Sportlehrer Studiendirektor Franz Kuchler, die Planung der Unternehmung hingegen wird ausschließlich von den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern übernommen.

Vielfältige Herausforderungen

Darunter fallen Aufgaben wie Routenfindung, Suche und Buchung von Quartieren, Organisation des Transfers zum Startpunkt, Planung und Durchführung von geeigneten Trainingseinheiten und auch die Finanzierung des Projekts.

Um die Kosten für das Unternehmen Alpenüberquerung möglichst niedrig zu halten, sind die Teilnehmer des Projekts auf der Suche nach Sponsoren und anderen Möglichkeiten, Geld einzunehmen. Eine willkommene Gelegenheit für die Sammlung eines Startkapitals bot sich durch die Zusammenarbeit mit der Arber–Bergbahn.

Kreative Trainingseinheit

Die Teilnehmer des Seminars arbeiteten im November mehrere Tage auf der Weltcup-Piste am Arber, wobei sie mithalfen, die kleinen Fichtenpflanzen, die dort immer wieder heranwachsen, zu entfernen.

Diese körperlich doch anstrengende Arbeit sahen die Schüler zudem als gutes Training zur Gewinnung von Fitness und Ausdauer für die Fahrt über die Alpen, bei der die sportlichen Teilnehmer über sechs Etappen lang jeden Tag sechs bis acht Stunden im Sattel sitzen werden.

Hoffnung auf die „Tour de Franz“

Alle Radsportler hoffen jetzt natürlich, dass bis zum Ende des Schuljahres oder zumindest nach den Sommerferien es die Pandemielage zulässt, dass das Unternehmen Alpenüberquerung – von vielen auch „Tour de Franz“ genannt – tatsächlich und analog durchgeführt werden kann.

Franz Kuchler

Auszeichnung als „MINT-freundliche Schule“

Auszeichnung als „MINT-freundliche Schule“

Nach dreijähriger erfolgreicher MINT-Profilbildung erfuhr das Gymnasium Zwiesel nunmehr erneut das Prädikat „Mint-freundliche Schule“, das unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz steht. Bundesweite Partner der Initiative »MINT Zukunft schaffen« zeichnen diejenigen Schulen aus, die bewusst MINT-Schwerpunkte setzen, dabei durchlaufen diese auf Basis eines anspruchsvollen, standardisierten Kriterienkatalogs einen bundesweit einheitlichen Bewerbungsprozess. Mindestens zehn von 14 Kriterien im MINT-Bereich sind dabei zu erfüllen.

Nachdem das vergangene Jahr 2020 und auch der Beginn des neuen Jahres wohl auf eindringliche Weise verdeutlicht haben, was für eine wichtige Rolle Digitalität in unserem Bildungssystem spielt, ist es von großer Wichtigkeit, dass in der Covid-19-Pandemie Schulen sich zunehmend für die Chancen der digitalen Bildung öffnen, sich entwickeln und die eigene digitale Transformation vorantreiben wollen.

Gerade das Zusammenspiel zwischen Digitalisierung und Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) hat sich für die Schulentwicklung in der Covid-19-Krise als entscheidend herausgestellt. Mit dem Prädikat »MINT-freundlichen Schule« ausgezeichnete Bildungs-einrichtungen wie das Gymnasium Zwiesel zeigen, dass sie mit ihrem schulischen Konzept in der Lage sind, Ad-Hoc-Maßnahmen – z. B. zur Digitalisierung – didaktisch und pädagogisch durchdacht in den Schulalltag einzubinden. Die »MINT-freundlichen Schulen« werden für Schülerinnen und Schüler, Eltern, Unternehmen sowie die Öffentlichkeit durch die Ehrung sichtbar und von der Wirtschaft nicht nur anerkannt, sondern auch besonders unterstützt.

„Nach dem Motto „Turning Desaster into Triumph“ haben die MINT-freundlichen Schulen (…) – seit Jahren durch klare Arbeit vorbereitet – gezeigt, wie gute digitale Schule geht und wie wichtig das Zusammenspiel von MINT und Digitalisierung ist, um erfolgreich zu sein. (…) Herzlichen Glückwunsch!“, so der Vorstandsvorsitzende der Initiative „MINT Zukunft schaffen!“, Thomas Sattelberger, der damit seinen Stolz über die vielen Initiativen in Bayern zum Ausdruck brachte.

Auch Landrätin Rita Röhrl gratulierte dem Gymnasium Zwiesel herzlich zu dieser erneuten Auszeichnung und dankte den Lehrkräften für ihr Engagement zum Wohle der Schülerinnen und Schüler, die so fit für die Zukunft gemacht werden.

(M. Kuchler)

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