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Schriftstellerwerkstatt

Kreatives Schreiben

Abc

Kreativ sein Selbst entdecken

Schriftstellerwerkstatt fördert Schreibtalente

 

 „Schreiben ist eine köstliche Sache; nicht mehr länger man selbst zu sein, sich aber in einem Universum zu bewegen, das man selbst erschaffen hat.“ (von Gustave Laubert)

Bereits seit nunmehr fast 20 Jahren begeben sich Schülerinnen und Schüler an unserem Gymnasium in ihr eigenes Universum und entdecken dabei ungeahnte Welten und Reisen in das eigene Selbst. In der Schriftstellerwerkstatt sammeln sich junge Talente, die einfach gern schreiben, ganz aus sich selbst heraus oder auf Anregung durch ihre Lehrerin StDin Martina Kuchler.

Egal ob Lyrisches, kleine Geschichten, Ideen zu Kunstwerken … vieles ist möglich und fast alles ist erlaubt in dieser kreativen Ideenbörse.

Im Laufe der Jahre sind so bereits die unterschiedlichsten Werke entstanden:

  • Geschichten zu vergilbten Fotos aus dem alten Zwiesel
  • Kleine Erzählbände zu Themen aus der Natur und der eigenen Lebenswelt
  • Eine Reihe von Kalendern zu Persönlichkeiten aus der Zwieseler Geschichte und zu geheimnisvollen Orten und Gegenständen der Heimatstadt
  • Lyrik zu den Kunstwerken des Zwieseler Skulpturenweges
  • Ein Tierkrimi im Dialekt, mit dem zwei unserer Schülerinnen sogar den „Schnobewetzer-Preis“ der Stadt Regen gewinnen konnten
  • … und viele verschiedene literarische Entwürfe in Zusammenarbeit mit dem Hospiz Verein Regen-Zwiesel

Eingeladen in die Schriftstellerwerkstatt ist jeder Schreibwillige und Schreibwütige, der Spaß daran hat, seine Gedanken auf Reisen zu schicken, seine Ideen zu Papier zu bringen und auch in Lesungen an den Mann oder die Frau zu bringen!

Ein besonderes Highlight des Schriftstellerjahres ist jeweils die Hospiz-Lesenacht in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Regen und dem Hospiz-Verein Regen-Zwiesel, dem unser besonderer Dank gilt dafür, unseren Schülerinnen und Schülern eine Bühne und ein Forum für ihre Werke zu bieten!

(Martina Kuchler)

„Alles hat seine Zeit“ 

 

Die Zeit ist da

von Lisa Stadler

Alles ist Zeit

von Patricia Madl

Erinnerungen 

 

 Die Schriftsteller haben es sich aus dem Anlass des Umbaus unserer Schule zur Aufgabe gemacht, einige alte Orte und Dinge, die es – nach den Renovierungsarbeiten – so nicht mehr geben wird, festzuhalten und erzählen zu lassen.

Treppe

Die alte Treppe auf dem Weg zur Mensa

Sie ist alt, etwas ramponiert und hat schon viel erlebt: die Treppe auf dem Weg zur Mensa gleich nach den Deutschräumen. Jedem Schüler an dieser Schule ist sie wohlbekannt, und wenn man ganz leise ist, kann man sie erzählen hören:

„Schon viele Schülergenerationen sind auf meinem Rücken, meinen Stufen auf- und abgegangen, haben gelacht und geweint, manchmal waren es Freudentränen, die mich berührten, doch meistens waren es doch welche, die Trauer ausdrücken sollten.
So mancher hat sich an meinen Ecken und Kanten die Zehen gestoßen und geflucht (ihr glaubt nicht, welche Ausdrücke diese jungen Menschen beherrschen, sowohl früher als auch heute), einige haben dabei sogar gedankenverloren über mein Geländer gestrichen und  – wenn sie Pech hatten, in verschiedenste, nicht ganz appetitliche Dinge gefasst, die wieder irgendein unhöflicher Passant dort abgelegt oder gar mit diversen Dingen dort festgeklebt hatte.
Kopfschüttelnd hat ein bestimmter Hausmeister, dessen Name mir gerade entschwunden ist, meine fehlenden Gesteinsstückchen zur Kenntnis genommen. In all den Jahren, in denen ich nun schon den vielen Beinen zu Füßen liege, sind das immer mehr geworden, …auch meine einst makellose Farbe hat mittlerweile hässliche Flecken, aber die Zeit und die unzähligen Füße und verschütteter Kaffee hinterlassen eben ihre Spuren.
Ich hoffe, dass ich den Schülern, Lehrern und all den anderen Leuten dieser Schule immer eine gute Dienerin gewesen bin.

Und doch… wenn ich so nachdenke…etwas beleidigt und traurig bin ich doch, dass ich nun bald meinen Dienst quittieren soll, obwohl ich wusste, dass es irgendwann so kommen würde. Alles hat eben seine Zeit …“

Johanna Lemberger, 7c

Mosaik

Das Mosaik

Diese Schule hat schon manch einen Schüler oder eine Schülerin verändert, dieses Mosaik am Haupteingang kann man als ein Zeichen dafür sehen. Die zerbrochenen Spiegelstücke in der Mitte dieses Kunstwerkes, die wieder zusammengesetzt wurden, kann man als Sinnbild für das neue Denken des Schülers oder der Schülerin deuten. Die bunten verschiedenförmigen Steine mit unterschiedlichsten Größen stehen für die zahlreichen Talente, verschiedenen Erfahrungen und für die Hürden, die der eine oder andere bereits bestanden hat.

Jeder, der sich in diesen Spiegelbruchstücken betrachtet, sieht sich täglich anders und immer wieder neu, denn genau wie wir diese Steine mit genügend Kraft wieder von der Wand entfernen und neu zusammenfügen können, können auch wir uns mit starkem Willen verändern und von einer anderen Seite kennenlernen.

Johanna Lemberger, 6a

Glasbläser

Der Glasbläser

Als Glasbläser braucht man Stunden, um ein Glas zu gestalten, zu biegen, zu blasen.

Ebenso entwickeln sich die Schüler, sie brauchen Jahre, um sich zu formen, zu wachsen, zu entwickeln.

Das Glas hat seine je eigenen Eigenschaften: manches hat Flecken, manches wirkt gestreift, doch manches erscheint einfarbig ohne besondere Merkmale…

Auch die Schüler, die hier Tag für Tag vorbeisausen, schlendern, gehen haben ebenso ihre Besonderheiten: sie können bestimmte Dinge sehr gut, zeigen ausgezeichnete Talente, lernen mit viel Freude. Oft entdeckt man seine Begabungen erst im Laufe der Tage, der Monate, der Jahre.

Nebenbei lernt man auch, andere Menschen zu unterhalten, ihnen zu helfen, ihnen Gesellschaft zu leisten.

Nimm dir Zeit, wie der Glasbläser, deine Form zu finden, dich zu entwickeln, ein Unikat zu werden!                                                             

Eliona Kika, 6 a

Klassenzimmer

Das Klassenzimmer

Ganz einsam, leer und verlassen scheint dieses alte Klassenzimmer.

Aber es steckt doch voller Erinnerungen …

…. so mancher saß hier, war noch müde, wollte am liebsten einfach nur die Augen schließen und plötzlich fielen die ersten Sonnenstrahlen in sein Gesicht. Langsam nahm er die Stimmen seiner Freunde wahr, horchte aufmerksam zu. Er rappelte sich auf, sah sich um und beobachtete, wie die anderen Mitschüler lachten, sich begrüßten und miteinander Blödsinn machten. Er fühlte sich als einer von ihnen …

… so mancher saß hier voller Angst … Angst vor Prüfungen … Angst vor dem Ausgeschlossensein … Angst vor sich selbst … doch die Gemeinschaft half … 

… so mancher saß hier, träumte still von seiner Freundin, versank in einer anderen Welt …

…  und doch gehörten sie alle zusammen, die hier saßen, sie alle verband ein Gefühl von Geborgenheit in diesem Raum …

Sarah Hellberg, 6a

Historische Kalender  der Schriftstellerwerkstatt

In der Reihe „Historische Kalender“ gibt die Schriftstellerwerkstatt des Gymnasiums regelmäßig toll gestaltete Kalender heraus.

Darin geht es um alte Zwiesler Originale, unvergessene Personen aus der Stadtgeschichte und um geheimnisvolle Geschichten rund um Zwiesel!