Nele Zisler nimmt am Geschichtswettbewerb teil

Nele Zisler nimmt am Geschichtswettbewerb teil

„Oma, erzähl mal, wie hast DU früher gewohnt?“ – Nele Zisler nimmt mit Oral-History Projekt am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teil

„Mehr als ein Dach über dem Kopf – Wohnen hat Geschichte“: so lautete das diesjährige Thema des renommierten Geschichtswettbewerbes des Bundespräsidenten. Die Erkenntnis, dass die Wohnsituation von Menschen nicht lediglich etwas über ihren persönlichen Geschmack aussagt, sondern eine hervorragende Quelle für soziale Normen, gesellschaftliche Veränderungen und die Folgen politischer Ereignisse sein kann, war dabei zentraler Ausgangspunkt für ein Projekt der ILV-10 Gruppe (Individuelle Lernzeitverkürzung), die in ihrem Profilfach Geschichte von OStRin Silvia Kern betreut wurde.

Migration und Lebensveränderung

Da das im Lehrplan vorgesehene Thema „Migration in Bayern“ explizit die regionale Verankerung geschichtlicher Entwicklungen, Methodenschulung durch Quellenauswertung sowie die Arbeit mit biografischen Beispielen vorsieht, entschlossen sich die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihrer Modulleiterin zu einem größer angelegten Projekt. In diesem erforschten sie selbständig die persönliche Familiengeschichte und untersuchten diese auf Beispiele von Migration, sowie die Motivation und Folgen derselben auf die Wohn- und Lebenssituation ihrer Vorfahren.

Eine ganz persönliche Reise in die Geschichte

Dabei recherchierte die ILV-Gruppe nicht nur alte Familienfotos, Postkarten, Stammbäume, Todesanzeigen und Briefe, sondern führte auch Interviews mit Familienangehörigen. Die Schülerin Nele Zisler stieß bei den Gesprächen mit ihrer Großmutter dabei auf so viele interessante Informationen, dass sie sich dafür entschied, eine Familienchronik zu verfassen, die das Format eines Tagebuchs hat. Dieses Buch umfasste letztlich acht Kapitel und führt den Leser auf eine spannende Reise durch mehrere Länder und Jahrhunderte.

Von Ungarn bis in den Bayerischen Wald

Der Streifzug beginnt auf einem ungarischen Gut der Fürsten von Thurn und Taxis und setzt sich, bedingt durch verschiedene Posten von Neles Vorfahren im damals wichtigen Glassektor, in Zwiesel, Köln, Heidelberg und sogar Amerika fort. Dabei zeigt sich, wie der berufliche Werdegang auch die gesellschaftliche Stellung und so auch das Wohnen der Familie beeinflusste. Doch auch die Politik spielt eine Rolle: die weiteren Umzüge in die Niederlande, Norwegen und zurück nach Zwiesel bzw. in die Flüchtlingsunterkunft Schloss Ludwigsthal waren politisch bzw. militärisch durch den Zweiten Weltkrieg motiviert.

Ehrung durch den Bundespräsidenten

Aufgrund dieser Bandbreite an Erkenntnissen entschloss Nele sich, ihre Arbeit beim bundesweiten Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten einzureichen und wurde für ihr Engagement mit einer Urkunde sowie einem Sachpreis in Form eines Büchergutscheins belohnt. Doch dies ist nicht alles, wie Nele selbst zugesteht: All die Informationen auszuwerten und zu strukturieren stellte zwar zunächst durchaus eine Herausforderung dar. Allerdings hat sich die Mühe gelohnt, indem sie so vieles über die Familiengeschichte herausgefunden hat, auf das sie vermutlich sonst nicht gestoßen wäre. Und nicht zuletzt waren es die gemeinsamen Stunden mit der Oma, der erzählenden Zeitzeugin, die all die Mühe wert waren.

(Silvia Kern)

Es lebe l‘amitié – vive la Freundschaft!

Es lebe l‘amitié – vive la Freundschaft!

Deutsch-französischer Schüleraustausch am Gymnasium Zwiesel 

Am sehr frühen Morgen des 7. Mai stieg eine Gruppe von abenteuerlustigen Schülerinnen und Schülern der 8. Klassen des Gymnasiums mit ihren französischen Gastgeschwistern in den Bus, der sie nach gut 12-stündiger Fahrt nach Méru in die Picardie bringen sollte. Zuvor hatten die französischen Jugendlichen bereits eine Woche in den deutschen Familien verbracht und lernten den Schulalltag, die nähere Umgebung und deutsches Familienleben kennen. Neben einer Fahrt nach München mit dem Besuch der Allianzarena, die sich die Französinnen und Franzosen als Paris Saint-Germain Fans (!) gewünscht hatten, einer Tour auf den großen Arber, einem Besuch bei Bürgermeister Eppinger und einem Glas-Workshop im Glasmuseum Frauenau wird sicher der Besuch des Sommerfestes in Langdorf in Erinnerung bleiben – dort wo sich die bayerische Lebensart den Gästen in aller Pracht präsentierte.

Mit Dirndl und Lederhose

Nun also wagten die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Schüleraustausches, begleitet von den Lehrkräften Studiendirektorin Ulrike Kammerer und Oberstudienrat Markus Draxler, das Abenteuer, eine Woche ins Nachbarland zu fahren, in fremden Familien zu wohnen und ein französisches Sprachbad zu nehmen. Mit Dirndl und Lederhose im Gepäck und voller Erwartung trat man die Reise in das kleine Städtchen Méru an, das im Département Oise, zirka 60 Kilometer nördlich von Paris liegt. Der Empfang durch die französischen Eltern vor dem Collège Immaculée Conception war überaus herzlich.

Geschichte und Landeskunde

Der darauffolgende Tag, der 8. Mai, ist ein Feiertag in Frankreich und wird in Erinnerung an das Ende des 2. Weltkrieges mit Gedenkfeiern an den Kriegerdenkmälern des Landes würdig begangen. Die deutschen Schülerinnen und Schüler nahmen zur großen Freude des Bürgermeisters an der Feier teil, der dies in seiner Rede als großen Schritt zur Versöhnung, zur Vertiefung der deutsch-französischen Freundschaft und zum Aufbau eines vereinten Europas würdigte. Für die Jugendlichen war dies Landeskunde und Geschichtsstunde in einem.

Kultur und Unterricht

Das weitere Wochenprogramm sah einen gesamten Schultag vor, die Besichtigung der Kathedrale von Beauvais mit Stadtrallye, einen Besuch im Perlmuttmuseum, ein Badmintonturnier und eine Fahrt nach Paris. Am prägendsten war sicherlich der Tag an der Schule. In französischen Schulen herrscht das konsequente Fachraumprinzip, d.h. jeder Lehrer verfügt über einen eigenen Klassenraum, den er nicht verlässt. Die Schüler wechseln nach jeder Unterrichtseinheit in das Klassenzimmer des jeweiligen Lehrers. Die Unterrichtsstunden dauern 60 Minuten. Darüber hinaus ist die französische Schule eine Ganztagsschule, die um 17.00 endet. Nur der Mittwochnachmittag ist schulfrei.

Der tägliche Mensabesuch ist daher unumgänglich. Das Essensangebot in der Mensa ist eines französischen Restaurants würdig, denn man wählt zwischen mehreren Vor-, Haupt- und Nachspeisen aus, die sehr ansprechend dargeboten werden. Eine weitere Besonderheit ist die Trennung von Kirche und Staat in Frankreich. Das Kreuz findet man ebenso wenig an den Schulen wie Symbole anderer Religionen. Das Fach Religionslehre gibt es aus diesem Grund auch nicht. Die religiöse Erziehung findet im Elternhaus, bzw. in den Pfarreien statt. An der Schule wird jedoch für alle Jugendlichen Ethik oder Philosophie gelehrt.

Weltmetropole Paris

Der Höhepunkt der Woche aber war die Fahrt in die Metropole Paris. Der atemberaubende Blick über Paris vom Montmartre aus, das Fotoshooting vor dem Eiffelturm oder die Fahrt auf der Seine, vorbei an den Sehenswürdigkeiten werden unvergesslich bleiben. Beim Abschiedsabend, den die deutschen Schülerinnen und Schüler aus Dank für die Gastfreundschaft und die Herzlichkeit der Gasteltern gestalteten, traf bayerische Lebensart auf französische Lebenskunst: in bayerischer Tracht , mit der Sternpolka und französischem Essen und Trinken feierten Lehrer, Eltern und Schüler ausgelassen – und schmiedeten Pläne für den Schüleraustausch 2024.

Ein Resumee

„Das Gymnasium Zwiesel hat gerade mit Frankreich eine lange Austauschtradition. Nach Jahren des Stillstands bzw. des digitalen Austausches erleben wir jetzt eine Renaissance des tatsächlich erlebbaren Schüleraustausches, der durch nichts zu ersetzen ist. Ein Schüleraustausch ermöglicht es den Schülern, einzutauchen in eine andere Kultur, Vorurteile abzubauen, den eigenen Horizont zu erweitern, sprachliche Vorteile zu erlangen, Lebenserfahrungen zu machen und zu erkennen, dass links und rechts vom Rhein Menschen leben mit den gleichen Freuden und Sorgen. Die jungen Leute gewinnen Weltoffenheit, Toleranz und Respekt – Werte, die in einem vereinten Europa unerlässlich sind. Wir hoffen auf viele Wiederholungen!“ (Ulrike Kammerer, Organisatorin des Austausches).

(Ulrike Kammerer)

Es summt und brummt im Schulbetrieb

Es summt und brummt im Schulbetrieb

Einrichtung einer Schulimkerei am Gymnasium Zwiesel

Anfang Mai war es so weit: Die Schulfamilie des Gymnasiums Zwiesel ist auf einen Schlag um 40.000 Mitglieder gewachsen. Dabei handelt es sich um Honigbienen der Art Carnica, die das Wahlfachangebot an der Schule in Zukunft bereichern werden. So sollen möglichst viele Schülerinnen und Schüler in den Genuss kommen, mit den fleißigen Insekten zu arbeiten und dabei viel über die Bienen, die sie umgebende Natur und den natürlichen Jahresrhythmus zu lernen. Zudem erfordert der Umgang mit den Insekten Verantwortungsbewusstsein und Respekt, da Bienen eben keine Streicheltiere sind, sondern auch stechen können, wenn man nicht sachgerecht mit ihnen umgeht.

Ganz nah an der Natur

Gleich nach dem Umzug der Bienen an ihren neuen Standort in unmittelbarer Nähe zum Gymnasium stand für die 13 Mitglieder des Wahlfachs eine wichtige Tätigkeit im Bienenjahr auf dem Programm. Da sich die beiden Völker trotz des eher ungünstigen Wetters gut entwickelt hatten, konnten die Honigräume aufgesetzt werden. So wurden die Bienenstöcke behutsam geöffnet und zunächst einige Waben in Augenschein genommen, wobei die jungen Imker sofort selbst aktiv werden mussten. „Ich trau mich das gerade wirklich“, flüstert eine Schülerin aufgeregt, als sie mit dem Wabenzieher eine Wabe aus dem Stock nimmt, um sie der Gruppe zu zeigen. In diesem Moment ist für Studienrat Sascha Madl, Leiter des Projekts, klar, dass die Schulimkerei eine wertvolle Bereicherung für seine Schülerinnen und Schüler darstellt, da er förmlich mit Fragen zu dem bunten Treiben auf der Brutwabe überhäuft wird.

Lernen durch Tun

Die Schulimkerei bietet den jungen Imkern viele Vorteile. So dient sie dem praktischen, handlungsorientierten Unterricht. Lernen durch Tun ist hier die Devise! Zudem eröffnet sie den Schülerinnen und Schülern einen weitreichenden Kontakt zur Natur, da Bienen in einem strengen Jahresrhythmus leben und uns deshalb die Jahreszeiten mit Wetter und Pflanzenwelt intensiv miterleben lassen. Erfolgreiche Bienenhaltung fördert Verantwortungsbewusstsein, da die jungen Imker vorausschauend planen müssen, um schließlich köstlichen Honig ernten zu können.

Dank an alle Unterstützer

Die Verwirklichung des ganz besonderen und auf lange Frist angelegten Projektes der Schulimkerei war nur möglich, da eine Reihe von Sponsoren das Vorhaben unterstützen. Wie auch die Bienen kooperativ agieren, um Großes zu bewerkstelligen, haben verschiedene Gremien Hand in Hand gearbeitet: derFörderverein „Freunde des Gymnasiums Zwiesel e. V.“, das EU-Projekt LEADER zur Förderung von Mikroprojekten sowie der Landkreis Regen mit der Übernahme der laufenden Kosten. Die Stadt Zwiesel stellt das Grundstück, auf dem die Bienen gehalten werden, großzügig zur Verfügung, wofür sich die Schulfamilie in besonderer Weise bedankt.

Förderung vielfältiger Kompetenzen 

OStD Dr. Holzer, der Schulleiter des Gymnasiums, stellte noch einmal die besondere Bedeutung des Projektes heraus: „Die Imkerei eröffnet für unsere Schülerinnen und Schüler Erfahrungen auf so vielen Ebenen: Vom biologischen über den kulturellen Kontext bis hin zur Persönlichkeitsentwicklung, da im Umgang mit den Bienen Konzentration, Ruhe und Fokussierung auf das eigene Tun notwendig sind. Ersichtlich ist bei der Beobachtung des Bienenvolkes zudem die Wichtigkeit des Zusammenspiels vieler einzelner Akteure zur Erreichung eines gemeinsamen Zieles!“

(Sascha Madl)

Lernen von der Natur

Lernen von der Natur

Spannender Bionik-Aktionstag am Gymnasium Zwiesel

In der Natur und der Tierwelt lassen sich faszinierende Beobachtungen machen, die uns Menschen zum Staunen bringen: Wie schafft es ein Gecko, die Wände hochzulaufen, oder die Lotusblume, alles an sich abperlen zu lassen?

Mit diesen Fragen und einigen spannenden Koffern voller Experimente im Gepäck kamen vier Studierende der Technischen Hochschule Deggendorf nach Zwiesel, um den 6. Klassen des Gymnasiums das Thema „Bionik“ näher zu bringen.

Kluges Vorbild Natur

Den Einstieg bildete ein lebendiger und anschaulicher Vortrag zum Thema, in welchem erst einmal geklärt wurde, dass sich der Begriff „Bionik“ aus den beiden Begriffen Biologie und Technik zusammensetzt und diese Forschungsrichtung Phänomene der Natur untersucht, um diese für technische Anwendungen und Gegenstände nutzbar zu machen. Ein überraschendes Beispiel stellte dabei der uns allen bekannte Salzstreuer dar, dessen Vorlage in der Natur die Samenkapsel des Klatschmohns gewesen ist. Ergänzt wurde der Vortrag durch interessante Kurzfilmen und einige Anschauungsobjekte, die die Kinder auch in die Hand nehmen durften, um so die Zusammenhänge tatsächlich zu begreifen.

Lernen am Experiment

Anschließend ging es in die Experimentierräume der Schule, wo das Geheimnis der mitgebrachten Koffer gelüftet wurde. Denn mit dabei hatten die Tutoren verschiedene Experimente, bei denen die Nachwuchsforscher gleich selber Hand anlegen durften. Sie untersuchten beispielsweise bei einem Schwimmwettbewerb verschiedener Holzformen, welche Körperform am schnellten durch das Wasser gleitet. Oder mit welcher Stellung des Flügels ein Vogel oder auch ein Flugzeug besser fliegen kann. Sogar eine Klette wurde im wahrsten Sinne des Wortes unter die Lupe genommen und ihre Vorbildfunktion für den praktischen Klettverschluss ergründet. Schließlich konnte der Lotuseffekt, der bei vielen Wandfarben seine Anwendung findet, anhand eines Experiments nachgestellt werden, was die Schülerinnen und Schüler staunen ließ.

Einblick in die Wissenschaft

Der Bionik-Schulbesuch ist ein kleiner, aber wichtiger Baustein in der naturwissenschaftlichen Ausbildung am Gymnasium Zwiesel und soll den Schülerinnen und Schülern neben dem regulären, praxisorientierten Natur-und Technik-Unterricht möglichst früh die Möglichkeit geben, Einblicke in diese spannenden Welten zu erhalten und ihr Interesse dafür zu wecken.  Auch der Kontakt zu den Studierenden an der THD Deggendorf macht für die Kinder den Zugang zur nahegelegenen Hochschule erlebbar und kann sie durchaus motivieren, sich in der Zukunft mehr und intensiver mit technischen Ideen zu beschäftigen.

(OStRin Kerstin Bredl)

Einmal Andalusien und zurück

Einmal Andalusien und zurück

Gymnasiasten erleben unvergesslichen Schüleraustausch mit Spanien

Das Gymnasium Zwiesel pflegt seit dem Jahr 2019 Beziehungen zu seiner spanischen Partnerschule, dem Instituto Fuente Luna in Pizarra bei Málaga. 2020 durfte die Schule die spanischen Gäste im Februar noch empfangen, der Gegenbesuch im März musste jedoch wegen der Coronapandemie abgesagt werden. Umso größer war die Freude und die Erwartungshaltung, als sich eine 16-köpfige Gruppe, bestehend aus 14 Schülern und Schülerinnen und den zwei Begleitlehrkräften Markus Draxler und Magdalena Loibl, in der Woche vor den Osterferien auf die Reise nach Andalusien machte.

Lohn für umfangreiche Vorbereitung

Nach dem vollen Erfolg der Veranstaltung, zieht die Organisatorin Magdalena Loibl ein positives Resümee: „Mich freut es unglaublich, dass der erste Gegenbesuch so reibungslos gelaufen ist. Es war nicht leicht, den Kontakt nach Spanien während der Coronakrise nicht abreißen zu lassen. Wir haben mit digitalen Methoden versucht, den Austausch am Leben zu erhalten, aber keine Videokonferenz kann den Kontakt vor Ort und die Teilnahme am spanischen Leben ersetzen. Wenn ich sehe, wie sich die Jugendlichen verstehen, gemeinsame Erlebnisse teilen und vor allem miteinander lachen, hat sich jede der vielen Stunden, die wir in die Vorbereitung investieren, gelohnt. Und mit der Partnerschule haben wir schon ein „Dauerabo“ für den Austausch vereinbart, sodass wir hoffen, noch viele Jahre mit gemeinsamen Zeiten erleben zu können.“

Ein ganz persönlicher Reisebericht

Hannah Birkeneder, Schülerin der Q11 des Gymnasiums Zwiesel, berichtet von der Reise ins schöne Spanien:

Am Samstagmorgen machten wir uns bereits früh auf den Weg, um pünktlich den Flieger nach Málaga zu schaffen. Unsere Gruppe war trotz der Müdigkeit voller Vorfreude und Zuversicht, dass dies ein unvergesslicher Schüleraustausch werden sollte. Nach ein paar Stunden im Flugzeug landeten wir endlich in Málaga. Dort wurden wir schon voll Freude von den spanischen Lehrkräften erwartet, die uns per Zug den Weg nach Pizarra zeigten, dem Dorf, wo unsere spanischen Freunde wohnen. Endlich in Pizarra angekommen, gab es ein glückliches Wiedersehen mit Jubel und zahlreichen Umarmungen. Nach der innigen Begrüßung begaben wir uns mit unserer jeweiligen Gastfamilie nach Hause, um das Gepäck auszupacken und etwas zu essen. So ging der erste lange Tag zu Ende.

Strandentspannung, Stadterlebnis und Kunstgenuss

Nach einer erholsamen Nacht stand der Familientag auf dem Programm, an dem jeder mit seiner Gastfamilie etwas unternahm. Das Ziel, das fast von allen angepeilt wurde, war Torremolinos, das kurz vor Málaga an der Costa del Sol liegt. So verbrachten wir zusammen den ganzen Tag am Strand bei fast 30 Grad.

Am nächsten Tag stand dann das schöne Málaga auf dem Programm. Zuerst genossen wir eine kurze Stadtführung durch Málaga und besuchten dann das ,,Museo Picasso‘‘, in dem wir viele verschiedene Kunstwerke bestaunen konnten.

Nach dem jeweiligen Tagesprogramm an der Schule bis 15.00 Uhr gab es jedes Mal leckeres Essen und danach unternahmen wir und alle Spanier etwas zusammen. Beispielsweise besuchten wir den ,,Plaza Mayor‘‘, eine riesige Shopping Mall, in der es unzählige Geschäfte und Essensangebote gibt.

Wilde Bergschluchten und weiße Dörfer

Am nächsten Tag ging es Richtung Ardales, denn dort liegt der atemberaubende ,,Caminito del Rey‘‘, was so viel heißt wie „Königsweg“. Dieser Wanderweg führt durch tiefe Schluchten und wunderschöne Natur. Die drei Kilometer lange Tour erreicht Höhen von bis zu 300 Metern  und Breiten von bis zu 10 Metern. Höhenangst war hier fehl am Platz. Ein unvergesslicher Moment am ,,Caminito del Rey‘‘ war es, als wir die wacklige Hängebrücke überquerten, bei der man eine wunderschöne Aussicht über die Schlucht hatte. Nachmittags wurde dann jeweils zusammen Mittag gegessen und danach trafen sich alle zur Poolparty. Da einige der spanischen Gärten einen Pool beinhalten, ist dies unter der spanischen Sonne keine Seltenheit.

Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus nach Mijas, einem Bergdorf direkt an der Costa del Sol. Das Bewundernswerte an diesem Dorf ist, dass alle Häuser in strahlendem Weiß erscheinen, weshalb es zu den berühmten ,,Pueblos Blancos‘‘ dieser Region gehört. Danach ging es nach Fuengirola, wo wir zwei Stunden direkt am Meer in der warmen, fast heißen Frühlingssonne verbrachten.

Von Ronda zur spanischen Fiesta

Die nächste Entdeckungstour führte uns nach Ronda, einer Stadt auf einem Berggipfel. Ronda besitzt eine atemberaubende Lage oberhalb einer tiefen Schlucht, die die Stadt in zwei Hälften teilt. Nach der faszinierenden Stadtbesichtigung wurden wir am Nachmittag alle mit unseren Gastfamilien ins Rathaus von Pizarra eingeladen, wo wir vom Bürgermeister im Namen der Stadt begrüßt wurden, bevor wir uns in unsere Schule zur gemeinsamen Fiesta begaben. Wir wurden überrascht mit toller Party-Deko und einem riesigen Buffet, zu dem jede spanische Familie leckere regionale Spezialitäten beigetragen hatte. Von traditioneller Tortilla de patatas über Gazpacho bis zu den unglaublich süßen Tartas locas durften wir uns durch die ganze Bandbreite der andalusischen Küche probieren.

Nach dem Essen startete ein vielschichtiges Programm, bei dem uns vor allem die spanischen Schülerinnen mit ihrem Tanz der Sevillanas, eine typische Art des Flamencos, faszinierten. Dazu wurden traditionelle Kleider getragen, die wir alle sehr beeindruckend fanden.

Die Faszination der Alhambra

Am folgenden Tag ging es noch einmal nach Málaga. Alle spanischen Schüler und Schülerinnen hatten für uns eine Rallye durch die Stadt vorbereitet und wir sahen die ersten Vorbereitungen für die Semana Santa, die am Palmsonntag startet. Danach hatten wir jede Menge Zeit, shoppen zu gehen, und im Anschluss besichtigten wir den Hafen von Málaga, der ein Must-See ist.

Am Samstag folgte dann das Highlight des Austausches. Wir bekamen die Möglichkeit, die Alhambra in Granada zu sehen: die rote Burg, die einen Höhepunkt islamischer Baukunst darstellt und von beeindruckender Schönheit ist. Die Alhambra gilt als das Wahrzeichen von Andalusien und ist wahrlich einen Besuch wert. Nach der Besichtigung konnten wir noch die ebenso faszinierende Stadt Granada genießen.

Palmsonntag in Malaga

Schließlich war dann der letzte Familientag gekommen. Da die Semana Santa, also die spanische Karwoche, gestartet war, gingen einige Familien mit uns in die Stadt, um den großen Festzug anzuschauen. Wir waren beeindruckt von der Menge an Leuten, die gekommen waren, um der Prozession beizuwohnen, und von den aufwendig verzierten, großen Tronos. Es ist Tradition, dass auf den Tronos große Marienstatuen und Nachbildungen aus der Leidensgeschichte Jesu dargestellt werden. Diese werden nicht etwa von Pferden gezogen, sondern von sehr vielen Menschen getragen, den Mitgliedern der sogenannten Cofradías. Begleitet werden diese jeweils von traditionellen Musikkapellen.

Kein Abschied für immer

Viel zu rasch stand dann die Rückreise an. Nach einem sehr emotionalen und traurigen Abschied stiegen wir in den Zug und winkten unseren Gastfamilien und dem schönen, warmen Spanien noch ein letztes Mal zu. Zurück in Deutschland mussten wir uns zuerst wieder langsam an die kalten Temperaturen gewöhnen.

Abschließend kann man sagen, dass wir alle sehr viele Erfahrungen, wunderbare Erlebnisse und unvergessliche Momente miteinander geteilt haben. Vor allem sind sehr viele Freundschaften zwischen spanischen und deutschen Schülern entstanden, die hoffentlich lange halten und auch in gegenseitige Besuche übergehen werden. Es war eine unvergessliche Zeit, die uns alle geprägt hat!

(Hannah Birkeneder, Q 11)

Neue Maibaumtradition am Gymnasium Zwiesel

Neue Maibaumtradition am Gymnasium Zwiesel

Die Q 11 strebt hoch hinaus

Nicht nur reihum in allen Dörfern und Gemeinden, sondern auch mitten auf dem Schulareal des Gymnasiums Zwiesel wuchs, angeregt von den milden Strahlen des endlich beginnenden Frühlings, ein stattlicher Maibaum in die Höhe.

Initiative der Q 11

Angeregt hatte die Idee zum Schul-Maibaum die 11. Jahrgangsstufe der Schule unter der Führung von Leopold Pfeffer und Valentin Ebner, die sich in professioneller Weise um Vorbereitung, rechtliche Vorschriften und Sicherung des Maibaumes kümmerten, so dass die Schulleitung gerne die Idee dieser besonderen Traditionspflege aufnahm.

Professionelle Aufstellung

Und so wurde am 4. Mai ein von Leopold Pfeffer in traditionellen weiß-blauen Farben und von einer kleinen Fichte gekrönter, wunderbar geschmückter Baum angeliefert, der den Vormittag über vor einigen Diebstahlsavancen geschützt werden musste, um schließlich in der Mittagspause unter zünftiger musikalischer Begleitung auf der Ziehharmonika durch Tibor Mészlenyi in die Höhe gehievt zu werden. Dabei zeigten die Burschen aus der Q11 ihr handwerkliches und traditionserprobtes Talent, indem sie mit Stangen den Baum in die Senkrechte brachten und sicher mit Keilen befestigten. Darauf wurde dann – natürlich alkoholfrei – angestoßen.

Positive Symbolik

Unter großem Applaus der Schulfamilie dankte die Schulleitung den tüchtigen Maibaum-Aufstellern und die stellvertretende Schulleiterin StDin M. Kuchler wünschte, der Baum möge im Schulumfeld – in Anlehnung an die alte Symbolik als Frühlings-, Fruchtbarkeits- und Wachstumssymbol– viele gute Gedanken reifen, Persönlichkeiten wachsen und Projekte gelingen lassen.

(Martina Kuchler)

Französisches Flair am Gymnasium Zwiesel

Französisches Flair am Gymnasium Zwiesel

Empfang von Austauschschülern aus dem bezaubernden Méru

Mit großer Freude konnte die Schulleitung des Gymnasiums diese Woche 14 Schülerinnen und Schülern aus der kleinen Gemeinde Méru in der Nähe von Paris mit ihren Lehrkräften an der Schule begrüßen. StDin Ulrike Kammerer ist es gelungen, den Schüleraustausch mit Frankreich wiederzubeleben und dafür eine Schule in dem charmanten Méru, das besonders bekannt ist für handwerkliche Kunst der Verarbeitung von Perlmutt und Ebenholz und im schönen Gebiet der Oise liegt, zu gewinnen. Die jungen Französinnen und Franzosen werden mit ihren bayerischen Partnerschülern aus den 8. Klassen eine Woche lang unsere Kultur kennenlernen, in die Welt des Glases eintauchen, den Arber besteigen und die Landeshauptstadt München erkunden. Am Wochenende starten dann die bayerischen Schülerinnen und Schüler mit ihren französischen Freunden zur Reise ins schöne Frankreich.

Alle freuen sich auf das gegenseitige Kennenlernen der Kulturen, das aktive Sprechen der erlernten Fremdsprache sowie das persönliche Erleben der europäischen Freundschaft. Vive l`amitié franco-allemande!

(Martina Kuchler)

Kreativ für Gesundheit und Nachhaltigkeit

Kreativ für Gesundheit und Nachhaltigkeit

Gymnasium ehrt Sieger im Schulwettbewerb

Das Thema „Gesundheit und Nachhaltigkeit“ steht im Oktober jeden Jahres eine Woche lang ganz im Fokus der schulischen Erziehung, doch das erschien den Mitgliedern der Schülermitverwaltung des Gymnasiums zu punktuell und wenig nachhaltig.

Wettbewerb der besonderen Ideen

Deshalb riefen sie einen Wettbewerb ins Leben, bei dem jede Klasse bis zu den Osterferien ein eigenes gesundes bzw. nachhaltiges Projekt überlegen und umsetzen sollte. Mit großer Spannung erwarteten nunmehr die Schülerinnen und Schüler die Preisverleihung an die Schulsieger am vergangenen Donnerstag.

Die beiden Sprecherinnen der SMV, Mia Pscheidt und Lilli Weinfurtner, luden die drei Finalisten in den Veranstaltungsraum der Schule: Erreicht hatten diese letzte Runde die Klassen 5 b, 5 c und 10 a mit besonders kreativen und nachhaltigen Aktionen.

Laufen für das Obst der Woche

Zunächst erklärten die SMV-Mitglieder noch einmal die Wettbewerbsbeiträge der einzelnen Klassen: Mit einem Benefizlauf im regulären Sportunterricht, der im März auf dem Jahnplatz in Zwiesel stattfand, erlief sich die Klasse 10a  fünfzig Cent pro gelaufenem Kilometer, finanziert durch Sponsoren. Mit der erreichten Geldsumme von über 150 Euro kauften die Schülerinnen und Schüler dann nachhaltig produziertes Obst, das schließlich kostenlos an die Mitschüler in der Pause verteilt wurde. Mit dieser Förderung von Körper und Gesundheit erreichte die 10 a den dritten Platz mit dem Preis eines Klassengutscheins im Wert von 30 Euro.

Kuriose Funde beim Müllranking

Ein ebenso toller zweiter Platz wurde vergeben an die spektakuläre Müllsammelaktion der Klasse 5c. Diese hatte zusammen mit ihrer Lehrerin Stefanie Unger verschiedenste Straßenzüge in Zwiesel von Müll und Unrat befreit und dabei ein lustiges Müllranking veranstaltet: Es ging dabei um den kuriosesten Fund, die schmutzigste Straße oder den längsten Sammelweg! Dabei entstanden ein Gefühl und Bewusstsein für die Problematik unbedachter Verschmutzung unserer Umwelt!

Sieg mit leckeren Pausensnacks

Den ersten Platz errang schließlich unter großem Applaus des Publikums die Klasse 5b mit ihrer Sammlung von Rezepten für gesunde Pausensnacks, betreut von ihrer Lehrerin Silvia Kern: Die Kinder beschrieben und sammelten ihre besten gesunden Snacks und gestalteten dabei ein digitales Rezeptbuch, das auf der Homepage des Gymnasiums für alle nutzbar ist! Doch damit nicht genug: Sie veranstalteten zudem einen gesunden Pausenstand mit all ihren Leckereien, der binnen kürzester Zeit ausverkauft war. Den Erlös von 153 Euro spendete die Klasse dann dem Tierheim in Regen! Diese Idee fand die SMV so überzeugend, dass sie die 5 b zur Schulsiegerin erklärte und mit einem Gutschein schon 50 Euro für die Klassenkasse prämierte!

Einen herzlichen Dank und große Anerkennung für die Einsatzbereitschaft und Ideenvielfalt der Schülerinnen und Schüler sprach abschließend die stellvertretende Schulleiterin Martina Kuchler aus und bestärkte die Kinder und Jugendlichen, weiterhin in ihrer verantwortungsvollen und ideenreichen Art für eine nachhaltige Zukunft einzutreten.

(Martina Kuchler)

„Spukhafte Fernwirkung“ in der Aula des Gymnasiums

„Spukhafte Fernwirkung“ in der Aula des Gymnasiums

Quantenphysik in der Anwendung beim 45. Edgar-Lüscher-Seminar

Physik ist immer dann besonders spannend, wenn es entweder um besonders große oder besonders kleine Dinge geht. Plötzlich verhält sich alles gänzlich anders, als wir es aus unserer Alltagserfahrung heraus vermuten und erwarten. Am vergangenen Wochenende wandte man sich beim 45. Edgar-Lüscher-Seminar am Gymnasium Zwiesel den besonders kleinen Systemen zu. „Quantenphysik in der Anwendung“ war der Titel der vom Ministerialbeauftragen für Gymnasien in Niederbayern gemeinsam mit der TU München veranstalteten Lehrerfortbildung. In neun interessanten Vorträgen brachten Spitzenwissenschaftler renommierter Institutionen den rund 70 Teilnehmern die komplexe Quantenwelt näher. Sie zeigten, wie sich Quantenphänomene technisch, wie z. B. beim heiß diskutierten Quantencomputer, nutzen lassen und wie hier der aktuelle Stand der Forschung ist.

Schülervortrag mit erstaunlichen Phänomenen

Den Auftakt zum dreitägigen Seminar bildete bereits ein Vortrag für Schülerinnen und Schüler am Freitagvormittag. Dr. Silke Stähler-Schöpf, Leiterin des PhotonLab am Max-Planck-Institut für Quantenoptik, und Dr. Andreas Kratzer, Leiter des TUM Science Lab, boten den Schülern der Q11 eine Betrachtung der Quantentheorie aus philosophischer, historischer und natürlich physikalischer Sicht. Dabei führten sie den Schülern eine Vielzahl von grundlegenden physikalischen Experimenten vor. So wurde kurzerhand eine Essiggurke zur Lampe umfunktioniert und das davon emittierte Linienspektrum gemessen. Ein Effekt, der sich nur quantenmechanisch erklären lässt. Der Einladung zum Vortrag folgten auch Schüler aus Grafenau, Waldkirchen und Landau.

Von leistungsstarken Rechnern und unterkühlten Chips

Für die Lehrerinnen und Lehrer begann das Wochenende am Freitagnachmittag mit dem Einführungsvortrag von Prof. Dr. Klaus Mainzer, Präsident der Europäischen Akademie der Wissenschaft und Künste. Er gab einen Einblick in die grundlegenden Prinzipien der Quantenwelt und die zugehörige Mathematik. Dabei erläuterte Prof. Mainzer, wie sich damit, bei entsprechender technischer Umsetzung, Verfahren und Algorithmen realisieren lassen, die zu weitaus leistungsstärkeren Rechnern, als klassischen Computern führen. 

Eine erste Möglichkeit der Umsetzung präsentierte Dr. Franz Haslbeck vom Walther Meißner Institut. Er beschäftigt sich dort mit supraleitenden Quantenbits. In seinem Vortrag gab er eine Einführung in supraleitende Schaltkreise, deren Fabrikation und Kontrolle durch Mikrowellenpulse. Diese Art des Quantencomputers dürfte aus Fotos in den Medien wohl die bekannteste sein. Dr. Haslbeck erklärte, dass die plakativen Fotografien dabei in erster Linie die Kühleinheit zeigen. Der Quantencomputerchip selbst ist nur 1 cm² groß, muss aber aufwändig auf unter -273 °C gekühlt werden. Einen solchen Chip konnten die Anwesenden im Anschluss an den Vortrag auch aus der Nähe in Augenschein nehmen.

Von entschlüsselnden Quanten und geheimnisvollen Diamanten

Am Samstagmorgen begann das Seminar mit dem Vortrag von Dr. Lukas Knips vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik. Er referierte über Quantenkryptografie und photonische Quantentechnologien. Dabei erläuterte der Wissenschaftler dem Publikum, dass aktuelle Verschlüsselungsmethoden wie RSA durch Quantencomputer in kurzer Zeit entschlüsselt werden könnten und damit in Zukunft nicht mehr sicher sein werden. Daraus resultiert die Notwendigkeit,neue, sichere Kommunikationswege zu finden. Dr. Knips erklärte, wie sich mittels Quantenschlüsselaustausch ein abhörsicherer Kanal ergibt und welche Entfernungen damit bereits überbrückt werden können. Kommunikationssicherheit wird also durch Quantentechnologien bedroht und durch andere Quantentechnologien wieder sichergestellt.

Prof. Dr. Martin Brandt vom Walter Schottky Institut berichtete anschließend von einer weiteren technischen Anwendung von Quantenphänomenen. In seinem Vortrag widmete er sich der Quantensensorik. Er erläuterte, wie mithilfe von Diamanten Magnetfelder gemessen werden können. Grundlage sind dabei Farbzentren, wie sie in gelblichen Diamanten zu finden sind. Prof. Brandt ging darauf ein, dass diese als Schmuckstück eher wertlosen Diamanten hochinteressant für moderne Quantentechnologien sind. Er zeigte z. B., wie sich mit diesen Sensoren selbst kleinste Magnetfelder in magnetotaktischen Bakterien aufspüren lassen.  

Von ultrakalten Atomen und Quantenalgorithmen

Den Vortragsreigen setzte am Nachmittag Prof. Dr. Monika Aidelsburger von der LMU München fort. Sie berichtete den Lehrerinnen und Lehrern, wie sie und ihre Forschungsgruppe Quantensimulationen mit ultrakalten Atomen durchführen. Bei Quantensimulationen werden unter Laborbedingungen nicht zugängliche Quantensysteme durch andere, kontrollierbare Quantensysteme nachgeahmt und so untersucht. Diese Idee geht auf den berühmten Physiker Richard Feynman zurück. Ziel der Entwicklung ist es z. B. Teilchenphysik, wie sie momentan nur in großen Beschleunigern wie dem LHC am CERN möglich ist, im Laserlabor betreiben zu können.

Der Samstag wurde mit dem Vortrag von Prof. Dr. Christian Mendl von der TUM beschlossen. Er gab zunächst einen Einblick in aktuelle Quantenalogrithmen. Anschließend erläuterte er den Zuhörern, wie sich Tensornetzwerke zur Simulation von Quantensystemen auf klassischen Rechnern einsetzen lassen.   

Von spukhafter Fernwirkung und Laserlaboren im Koffer

Dr. Johanna Jochum vom FRM II in Garching eröffnete den letzten Fortbildungstag. Sie berichtete den Teilnehmern von der Untersuchung von Quantenphänomenen mithilfe von Neutronen. Sie erläuterte, warum sich Neutronenstreuung besonders gut für die Untersuchung von Quantenphänomenen eignet und illustrierte dies an ausgewählten Experimenten.

Den Schlusspunkt setzte Prof. Dr. Alexander Holleitner vom Walter Schottky Institut. Er widmete sich in seinem Vortrag besonders der Quantenverschränkung. Vereinfacht versteht man darunter, dass die Messung des Zustands eines Teilchens sofort den Zustand des damit verschränkten Teilchens festlegt, egal wie weit dieses entfernt ist. Dieses Phänomen ist nicht mit der klassischen Sicht der Physik vereinbar, so dass es selbst Einstein als „spukhafte Fernwirkung“ ablehnte. Prof. Holleitner konnte seine Zuhörer mit einem Demonstrationsexperiment besonders begeistern, mit dem man eben diese Quantenverschränkung nachweisen kann. Mithilfe eines kompletten Laserlabors – allerdings in Aktenkoffergröße – konnte er zeigen, dass auch in der Aula des Gymnasiums die Bellsche Ungleichung verletzt wird und somit auch dort die Gesetze der Quantenmechanik gelten.

Dank und Ausblick auf das 46. Edgar-Lüscher-Seminar

Die regen Diskussions- und Fragerunden nach den Vorträgen zeigten die Faszination und Begeisterung der anwesenden Physiklehrkräfte für die Veranstaltungen. Deshalb wurde zum Ende des Seminars bereits das Thema für das 46. Edgar-Lüscher-Seminar 2024 festgelegt. Dann soll sich alles um „Nanotechnologien und Zukunftsmaterialien“ drehen.

Bei der Verabschiedung der Fortbildungsteilnehmer und Referenten bedankte sich Schulleiter Dr. Wolfgang Holzer bei allen, die zum Gelingen der Traditionsveranstaltung beigetragen haben. Allen voran galt sein Dank den beiden wissenschaftlichen Leitern des Seminars, Prof. Dr. Winfried Petry und Prof. Dr. Peter Müller-Buschbaum von der TU München, denen es wieder gelungen ist, eine Reihe von Sprechern aus der Spitzenforschung zu gewinnen und so eine einmalige Fortbildungsveranstaltung zu ermöglichen. Das große Engagement für das Seminar zeige, wie sehr ihnen die Lehrerbildung am Herzen liegt. Ebenso ging sein Dank an die Referenten, die sich bereit erklärt haben, an das Gymnasium zu kommen und Einblicke in ihre Arbeit zu gewähren. Weiter bedankte sich Holzer beim Fachreferenten für Physik, StD Dominik Palme, der als Stellvertreter der Dienststelle des Ministerialbeauftragten bei der Veranstaltung anwesend war. Ein besonderer Dank ging an das Organisationsteam vor Ort um Stephan Loibl, Claus Starke und Margot Weber, die für einen reibungslosen Ablauf sorgten. Schließlich richtete der Schulleiter noch ein herzliches Dankeschön an die Zwiesel Kristallglas AG, die es durch ihre großzügige Spende wieder ermöglichte, alle Dozenten mit einem besonderen Glaspräsent aus Zwiesel zu verabschieden.

(Stephan Loibl)

Oster-Rätsel-Spaß am Gymnasium Zwiesel

Oster-Rätsel-Spaß am Gymnasium Zwiesel

Gelungene Ferienaktion der SMV

Am letzten Freitag vor den Osterferien überlegte sich die SMV wieder einmal eine nette Einstimmung auf die kommenden Feiertage – ein spannendes Osterrätsel für alle Klassen der Unter- und Mittelstufe.

Des Rätsels Lösung

Neben Karina Jakob und Lilli Weinfurtner, die diese Aktion zuvor geplant und organisiert hatten, halfen noch fast 20 weitere SMV-Mitglieder mit, um den Schülerinnen und Schülern eine Freude zu bereiten.

Das Ziel jeder Klasse war es, die Rätsel schnellstmöglich zu lösen. Tipps oder falsche Antworten kosteten dabei Strafzeit. Die Fragen waren verschieden aufgebaut. Während es zu Beginn ein paar Aufgaben zur Schule selbst gab, also zum Beispiel wie die Adresse der Schule lautet oder welche Fächer gewisse Lehrer unterrichten, gab es auch die ein oder andere Wissensfrage. Zuletzt galt es dann noch Logikaufgaben zu bearbeiten.

Der Preis ist heiß

Wer die Rätsel richtig löste, erhielt als Code einen Raumnamen, zu dem sich die jeweiligen Klassensprecher aufmachten. Den Gewinn – einen 50 Euro Gutschein für die Klassenkasse, den man entweder für den Wandertag oder zum Eisessen am Ende des Schuljahres verwenden kann – sicherten sich in der Unterstufe die Klasse 6B und in der Mittelstufe die Klasse 10B.

Jedoch ging keine Schülerin und kein Schüler leer aus, da in den Zielräumen äußerst nette und freigebige Osterhasen (verkleidete Q12ler) mit Schokobons als Trostpreis warteten.

(Eva Schleicher)

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