
Maibaumtradition am Gymnasium Zwiesel
Die Q 12 strebt hoch hinaus
Nicht nur reihum in allen Dörfern und Gemeinden, sondern auch mitten auf dem Schulareal des Gymnasiums Zwiesel wuchs, angeregt von den milden Strahlen des endlich beginnenden Frühlings, ein stattlicher Maibaum in die Höhe.
Initiative der Q 11
Angeregt hatte die Idee zur Wiederbelebung des Schul-Maibaums die 11. Jahrgangsstufe der Schule im Jahr 2023 und nach einem Jahr Pause hat sich die diesjährige 12. Jahrgangsstufe unter der Ägide von Thomas Schwarz, Schülersprecher am Gymnasium, unterstützt von Vincent Probst und Max Kagerbauer aus der Q 12 erneut in professioneller Weise um Vorbereitung, Schmuck und Sicherung des Maibaumes gekümmert.
Professionelle Aufstellung
Und so wurde am 2. Mai – nach einigen Hürden durch zwei Diebstahlattacken auf das gute Stück und einer angemessenen Auslöse – ein in traditionellen weiß-blauen Farben und von einer kleinen Fichte gekrönter, wunderbar geschmückter Baum angeliefert, um schließlich in der Mittagspause unter zünftiger musikalischer Begleitung durch die Volksmusikcombo aus Lehrern und Schülern in die Höhe gehievt zu werden. Dabei zeigten die Burschen aus der 12. Jahrgangsstufe ihr handwerkliches und traditionserprobtes Talent, indem sie den Baum in die Senkrechte brachten und sicher mit Keilen befestigten. Darauf wurde dann – natürlich alkoholfrei – angestoßen.
Positive Symbolik
Unter großem Applaus der Schulfamilie dankte die Schulleitung den tüchtigen Maibaum-Aufstellern und Mitgliedern der SMV, die die hungrigen Zuschauer mit Würstsemmeln versorgten. Alle wünschen sich, dass der Maibaum im Schulumfeld – in Anlehnung an die alte Symbolik als Frühlings-, Fruchtbarkeits- und Wachstumssymbol– viele gute Gedanken reifen, Persönlichkeiten wachsen und Projekte gelingen lässt.
(Martina Kuchler)

Begeisterndes Wildniscamp im April
Die sechsten Klassen des Gymnasiums Zwiesel erleben den Nationalpark
Für jeweils drei knappe Tage fuhren die vier sechsten Klassen des Gymnasiums Zwiesel im Überraschungsmonat April ins Wildniscamp unter dem Falkenstein. Wetter- und temperaturmäßig wurde ihnen alles geboten, recht ungleich verteilt, aber die Kinder überstanden alle Strapazen gut gelaunt und bestens unterhalten, tags durch die äußerst kompetenten Waldführer des Nationalparks, abends durch die Lehrer, generell durch das Erleben der Natur und besonders den Spaß in den Gruppen selbst.
Eintritt in die Wildnis
Der Wanderweg vom Bahnhof Ludwigsthal führte in die Wildnis ein und bot neben Luchsen und Wölfen eine kleine schwarz-weiße Katze als Begleitung. Für die kommenden Tage verschwand das Handy, falls mitgenommen, weitgehend aus dem Leben der Kinder, denn sie hatten nun Besseres zu tun, als sich online zu bewegen. Lassen wir sie (weitgehend) selber sprechen:
Von Wiesenbett und Lichtstern
In den kreativen, eigenartigen und gemütlichen Häusern namens Wiesenbett, Erdhöhle, Waldzelt oder Lichtstern genossen wir eine super Hüttenzeit. Eiskalt wurde es allerdings nachts, wenn bei Minusgraden die Öfen nur noch glühen durften, doch mit sehr vielen Extradecken und Fellen war es auszuhalten. Jeden Abend besuchte unsere Hütte ein mutiger Hase, aber sollten wir die Türe öffnen, rannte er blitzschnell weg. In der Nacht zu reden war das Beste.
Von Kreativität und Missgeschicken
Die Atmosphäre in den Hütten war super. Wir lachten, spielten Spiele und bauten vor unserem Haus einen Staudamm. Es war ein wirklich schönes Erlebnis, mit den Kameraden einen Damm zu bauen, und megalustig, als einer aus unserer Klasse in den Bach fiel. Er war klatschnass, doch er und wir lachten darüber.
Von Mittagsschmaus und Nachhaltigkeit
Wenn es Essen gab, warteten wir mit dem Anfangen auf unseren Zehn-Sterne-Koch, der uns durch Kaiserschmarrn und Nudeln mit köstlicher Tomatensoße half, nicht zu verhungern. Wir respektieren ihn bis heute. Wir alle waren sehr anständig beim Essen, (indem nämlich sehr nachhaltig nicht mehr aufgeladen wurde, als gegessen werden konnte, und auf Sauberkeit geachtet, um die jeweilige Putzkolonne nicht zu belasten), aber bei der Spülmaschine war Vorsicht geboten, dass man sich nicht die Finger verbrannte.
Vom Tipi in die Miniaturwelten
Auf der Erkundung des Nationalparks haben wir von einer Rangerin (Frau Dahlke) viel Interessantes gelernt. Die Projektarbeiten gestalteten sich sehr abwechslungsreich: Die einen bauten einen Tipi oder ein Shelter mit Lagerfeuerplatz, fanden seltene Pilze und einen coolen Käfer, die anderen bildeten die Wasserhütte samt bewohnenden Klassenkameraden als Miniaturwelt nach, auch Waffen oder Naturkunstwerke entstanden.
Sehr spannend war die Nachtwanderung, da man viele Tiere hörte, die nachtaktiv waren, und ich fand es toll, dass man immer zu zweit längere Strecken ganz alleine und ohne Licht gehen durfte. Sterne funkelten überall, kalter Wind pustete uns ins Gesicht und wir konzentrierten uns auf den Wald. Mein Freund und ich schauten uns die Sternbilder an und den Mond. Ganz leise rief ein Waldkauz.
Auch gemeinschaftliches Seilspringen, „die Erde stehlen“, Pantomime, entspannte Lehrer, das freundliche Personal und Sonnen- und Mondaufgänge über dem Falkenstein bereiteten den Kindern eine unvergessliche Zeit. Vielen Dank dafür an den Nationalpark Bayerischer Wald!
(Stefanie Unger mit der Klasse 6d)

Dies Latinus
Spannender Römertag für die 6. Klassen
Am Donnerstag, 26. März 2025, endete für die 6. Klassen der reguläre Unterricht bereits nach der 2. Stunde. Dafür stand für die Schülerinnen und Schüler des Faches Latein eine Reise ins alte Rom an! Nachdem sie schon viele kurze Geschichten aus dem Alltag der Römer im Schulbuch auf Latein gelesen haben, ging es an diesem Tag darum, einmal selbst die Welt der Römer zu erleben! Dabei schlüpften die Schülerinnen und Schüler mal in die Rolle einfacher Sklaven, mal in die Rolle von Senatoren.
Römische Schmankerl
In der Schulküche wurden römische Rezepte nachgekocht, um ein gemeinsames römisches Festmahl vorzubereiten. Bei der Zubereitung einer Frischkäsemasse („Moretum“) und eines Birnenauflaufs („Patina de Piris“) zeigten die 6.-Klässler große Selbstständigkeit und hatten Freude daran, die Gerichte mit den „Geschmacksverstärkern“ der Römerzeit wie Honig oder Essig abzuschmecken.
Nach dem Kochen folgte der Rollenwechsel von Sklaven zu Herren.
Senatoren und Legionäre
Um als solche erkennbar zu sein, legte jeder Schüler eine Toga an, das Gewand der römischen Adligen. So wandelten plötzlich zahlreiche ehrwürdige Senatoren durch die Gänge, gemäßigten und ihrer Würde angemessenen Schrittes, um die weißen Stoffbahnen über Arm und Schulter nicht durcheinander zu bringen. Auch einige Legionäre hatten sich unter die Senatoren gemischt. Ihre Kurzschwerter hatten sie allerdings zu Hause gelassen, schließlich sind Waffen innerhalb der römischen Stadtgrenzen nicht erlaubt.
Mit Traubensaft zu römischen Spielen
Bei der anschließenden „Cena“ sprachen einige Senatoren dann dem Traubensaft mehr zu als den Speisen – vielleicht ähnlich wie die echten Senatoren dem Wein. Die aus heutiger Sicht ungewöhnliche Kombination von Zutaten in den Gerichten ließ manche Schülerinnen und Schüler eher skeptisch zurück, genauso wie das „zu Tische liegen“. Als zeitlos erwiesen sich aber die römischen Spiele – beim „Fliegen fangen“ (Blinde Kuh) könnten sich unsere 6.-Klässler den römischen Jugendlichen sofort anschließen!
Und so endete zum Schulschluss eine spannende, informative und witzige Zeitreise im Fach Latein.
(Daniel Lauber)

Gesunde Pause, Quiz und Eierlauf
Vorösterliche Schmankerl am Gymnasium
Nachhaltigkeit und bewusster Konsum standen in der Woche vor den Osterferien im Mittelpunkt eines besonderen Schulprojekts. Als Klima- und Fair-Trade-Schule legt die Schulfamilie des Gymnasiums Zwiesel großen Wert darauf, diesen wichtigen Aspekt in den Schulalltag zu integrieren. In diesem Zusammenhang wurde erstmalig in diesem Schuljahr mit der neunten Jahrgangsstufe das Projekt „Gesunde Pause“ durchgeführt, das begeistert angenommen wurde.
Pausensnacks von „Regional“ bis „Fitness“
Jeden Tag übernahm eine der neunten Klassen die Verantwortung dafür, gesunde und ansprechend zubereitete Pausensnacks für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler anzubieten. Dabei standen unterschiedliche thematische Schwerpunkte im Vordergrund.
Am Dienstag setzte die Klasse 9a auf „Regional“, während am Mittwoch der Fokus auf vegetarischen Snacks lag. Die Klasse 9c rundete das Projekt am Donnerstag mit dem Motto „Fitness“ ab. Ob Bruschetta mit Tomate, Käse-Obst-Spieße, Eiweißbrot, Smoothies oder Joghurt-Bowl mit Nüssen und Früchten, das Angebot war vielfältig und es war für jeden Geschmack etwas dabei. Ziel war es, den Schülerinnen und Schülern gesunde Ernährung auf schmackhafte Weise näherzubringen – nicht der wirtschaftliche Gewinn zählte. Die Preise wurden daher so kalkuliert, dass lediglich die Ausgaben gedeckt wurden. Ein kleiner Überschuss kam der Schulfamilie bzw. der SMV zugute.
Gesunder Körper und gesunder Geist
Um den Nachhaltigkeitsgedanken konsequent umzusetzen und Müll durch Einwegutensilien zu vermeiden, wurde die Schülerschaft im Vorfeld dazu aufgerufen, eigenes Geschirr, Besteck und Trinkbecher mitzubringen – eine Idee, die großen Anklang fand und fleißig umgesetzt wurde.
Neben der gesunden Ernährung spielte auch Bewegung eine wichtige Rolle. An den restlichen Tagen sorgte die SMV mit einem unterhaltsamen Eierlauf für eine aktive Pause, die ebenfalls sehr gut bei den Schülerinnen und Schülern ankam. Abgerundet wurde die Woche durch ein spannendes Quiz für alle Klassen. So wurde Gesundheit in einem ganzheitlichen Sinn gefördert und die Kombination aus nachhaltigem Konsum, gesunder Ernährung und spielerischer Bewegung machte die Woche vor den Osterferien zu einem Schmankerl im doppelten Wortsinn.
(Silvia Kern)

Zwei neue Bienenvölker
50‘000 hochmotivierte Mitarbeiterinnen am Gymnasium Zwiesel
Gleich in zweifacher Hinsicht konnte die Schulimkerei am Gymnasium Zwiesel in diesem Frühjahr einen erfreulichen Zuwachs verzeichnen: Zum einen haben sich sieben Neuimkerinnen und –imker aus der 5. Jahrgangsstufe für das Wahlfach angemeldet und zum anderen konnte die Schulimkerei um zwei Völker erweitert werden, sodass im kommenden Bienenjahr die schon erfahrenen Jungimker endlich ein Bienenvolk in Eigenregie betreuen und somit auch zeigen können, welche Erfahrungen, Kompetenzen und Fähigkeiten sie in den letzten beiden Jahren gesammelt haben.
Geschäftiges Treiben im Bienenstock
Es ist immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis für die Schülerinnen und Schüler, nach der langen Winterpause einen Blick ins Bienenvolk zu werfen, um wieder zu staunen, welch aktives Treiben darin herrscht. „Da ist die Königin! Ich bin ganz sicher!“, ruft ein Schüler bei der Durchsicht seines Volkes, wobei er auch kontrolliert, ob die Bienen noch genügend Futter haben, bereits Pollen und Nektar eintragen und die Königin nach der brutfreien Winterzeit wieder angefangen hat, Eier zu legen.
Hoffnung auf gute Ernte
Nach gründlicher Kontrolle steht fest: Die alten und neuen Mitarbeiterinnen sind startklar für die anstehenden Arbeiten, sodass am Schuljahresende wohl eine reiche Ernte eingefahren werden kann.
(Sascha Madl)

„Frühstudium“ am Gymnasium Zwiesel
Ein spannender Nachmittag an der Kinder-Uni der TH Deggendorf
Das Mentorenprogramm am Gymnasium Zwiesel bietet für besonders interessierte und begabte Schülerinnen und Schüler ein großes Angebot an spannenden und interessanten Aktionen: So öffneten sich am 28. März 2025 um 17 Uhr die Türen der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) für kleine Forscher und Technikbegeisterte. OStRin Vacek und StRin Jakob, die Betreuerinnen der Mentorengruppe, organisierten diesen Ausflug für 18 interessierte Schülerinnen und Schüler aus der 5. bis 8. Jahrgangsstufe.
Eintauchen in die Welt der Technik
Mit dem Bus ging es nach Deggendorf, an den Campus der Technischen Hochschule, wo eine aufregende Veranstaltung im Rahmen der Kinder-Uni stattfand, die von Prof. Dr. Helena Liebelt, einer Expertin der Fakultät für Angewandte Informatik, geleitet wurde.
Das spannende Thema des Nachmittags lautete: „Im Inneren von Computern, Handys und Co“. Dabei hatten die jungen Forscherinnen und Forscher die Möglichkeit, tief in die faszinierende Welt der Technik einzutauchen. Prof. Dr. Liebelt erklärte anschaulich, woraus die Geräte bestehen, die unseren Alltag prägen. Von Smartphones über Laptops bis hin zu Tablets – die Teilnehmer erfuhren, wie diese Geräte funktionieren und welche Bauteile dafür notwendig sind.
Praxisblick ins Innere der Computer
Besonders spannend wurde es an den Hands-on-Stationen, wo die Schülerinnen und Schüler selbst aktiv werden konnten. Unter Anleitung durften sie die Bauteile von Computern und anderen Geräten auseinandernehmen und wieder zusammenbauen. Diese praktischen Erfahrungen sorgten nicht nur für leuchtende Augen, sondern auch für ein besseres Verständnis der Technik, die oft als selbstverständlich angesehen wird.
Der Besuch an der Kinder-Uni der TH Deggendorf war ein voller Erfolg und hinterließ bei den kleinen Technikerinnen und Technikern bleibenden Eindruck.
(Angela Jakob)

Physiklehrer lauschen dem Klang des Universums
47. Edgar-Lüscher-Seminar beleuchtet „Neues aus der Astrophysik“
Das Weltall, unendliche Weiten. Diese Einleitung aus der Serie „Raumschiff Enterprise“ wäre wohl auch ein guter Einstieg in das diesjährige Edgar-Lüscher-Seminar am Gymnasium Zwiesel gewesen. Zum 47. Mal fand die vom Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Niederbayern in Kooperation mit der TU München veranstaltete Fortbildung für Physiklehrer statt. Ein ganzes Wochenende, von Freitagnachmittag bis Sonntagmittag, beschäftigten sich die Lehrerinnen und Lehrer und auch andere Interessierte in acht Fachvorträgen mit den neuesten Erkenntnissen und Theorien aus der modernen Astrophysik. Obwohl jeder der Vorträge auf gesicherten Erkenntnissen und Arbeitsweisen der vortragenden Wissenschaftler basierte, hätte man bisweilen glauben können, man erhält Berichte aus einem abgefahrenen Science-Fiction-Roman.
Die Colaflasche als wissenschaftlicher Assistent
Auftakt zum Seminar war ein Schülervortrag am Freitagvormittag, an dem über 200 Schülerinnen und Schüler verschiedener Gymnasien teilnahmen. Dr. Andreas Kratzer (TUM School of Education) und Dr. Silke Stähler-Schöpf (Max-Planck-Institut für Quantenoptik) gaben, unterstützt von Dr. Alice Smith-Gicklhorn und Dr. Stefan Waldenmaier vom Exzellenzcluster ORIGINS, eine Einführung in die Arbeitsweisen und Erkenntnisse der modernen Astronomie. In Versuchen demonstrierten sie unter anderem, wie Parabolantennen Wärmestrahlung aus dem Universum fokussieren können und so als Teleskope in diesem Wellenlängenbereich eingesetzt werden. Anhand einer vollen Colaflasche wurde der Nutzen dieser Technologie gezeigt. Während die Flasche im Wellenlängenbereich des sichtbaren Lichts undurchsichtig ist, konnte man im Infraroten durch die Flasche hindurchsehen. Ein Prinzip, das genauso in der Astronomie eingesetzt wird, um durch störende Objekte hindurchsehen zu können.
Von der Expansion des Universums
Am Freitagnachmittag starteten dann die Fachvorträge. Prof. Winfried Petry und Prof. Müller-Buschbaum von der TU München ist es gelungen, ein spannendes und abwechslungsreiches Programm mit verschiedenen Sprechern aus der Spitzenforschung zusammenzustellen. Unterstützt wurden sie bei der Suche nach geeigneten Sprechern vom Exzellenzcluster ORIGINS, einem interdisziplinären Forschungsverbund verschiedener Universitäten und Institute, der sich der Erforschung der Entstehung des Universums vom Urknall bis zur Entstehung des Lebens widmet.
Der Reigen der Vorträge wurde von Dr. Maximilian Fabricius vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik eröffnet. Er erläuterte, wie das Weltraumteleskop Euclid zur genauen Vermessung der Expansion des Universums eingesetzt wird und welche Erkenntnisse bereits gewonnen werden konnten. Zunächst überließ er dabei die Analyse einer Aufnahme des Weltraumteleskops dem Publikum. Dabei stieß man schnell auf eine Gravitationslinse im Bild. Von deren Beobachtung, so Dr. Fabricius, erhofft man sich Aufschluss über die Verteilung dunkler Materie im Weltall.
Von der Teleskopbrille ALMA
Den ersten Seminartag beschloss Prof. Til Birnstiel von der LMU. Er widmete sich in seinem Vortrag der Frage, wo der Boden unter unseren Füßen herkommt, und klärte darüber auf, was man heute über die Entstehung von Planeten weiß. Er erläuterte, dass Planeten in Scheiben aus Staub und Gas um junge Sterne gebildet werden. Dazu gibt es verschiedene Theorien, die aber bisher durch fehlende Beobachtungsmethoden nicht überprüft und ausgebaut werden konnten. Allerdings setzte das Teleskop ALMA, das aus 66 Parabolantennen besteht, die im Abstand von bis zu 16 km verteilt sind, den Astronomen sozusagen die Brille auf. Die Anlage in den Anden erlaubt bisher unerreichte Auflösungen in diesem Bereich, sodass in den weit entfernten Staub- und Gasscheiben plötzlich Strukturen erkannt werden können, die bei der Klärung der Frage nach der Planetenentstehung Antworten liefern.
Mit dem Aufzug durch das Schwarze Loch
Am Samstagvormittag eröffnete Prof. Julian Adamek von der Universität Zürich den zweiten Seminartag. Er berichtete den Zuhörern von Schwarzen Löchern – extremen Masseansammlungen auf kleinstem Raum. Die Gravitationseffekte in ihrer Nähe sind so stark, dass sie beim Unterschreiten eines bestimmten Abstands nicht einmal mehr von Licht verlassen werden können. Prof. Adamek schickte in einem Gedankenexperiment die Seminarteilnehmer in einem Aufzug in ein solches Schwarzes Loch und erläuterte die verblüffende Tatsache, dass man beim Beobachten eines Schwarzen Lochs von vorne auch die Rückseite sieht, als könnte man von seinem Gegenüber beim Blick ins Gesicht auch den Hinterkopf betrachten.
Blick in die Weiten des Universums
Anschließend referierte Dr. Rhea-Silvia Remus von der LMU über das James-Webb-Weltraumteleskop, das die Erde im sogenannten Lagrangepunkt L2 seit 2022 begleitet und von dort aus das Universum im infraroten Bereich beobachtet. In diesem Wellenlängenbereich ist es möglich, sehr weit nach draußen zu blicken. Das bedeutet aber auch, dass man sehr weit in die Vergangenheit des Universums blicken kann. Dr. Remus erklärte, wie dadurch die Möglichkeit eröffnet wurde, 13,5 Milliarden Jahre in der Entwicklung des Weltalls zurückzublicken und die sehr frühen Strukturbildungsprozesse im Universum direkt zu beobachten. Dadurch erklärte sie, dass nun Simulationen, die auf theoretischen Überlegungen beruhen, überprüft und damit die Theorien belegt oder verworfen werden können.
Geheimnisvolle dunkle Materie
Dr. Steffen Hagstotz von der LMU berichtete am Nachmittag von dunkler Materie. Er erklärte, dass diese Materieform nicht direkt beobachtbar ist, jedoch durch gravitative Wechselwirkungen auf sie geschlossen werden kann. Modelle legen nahe, dass die uns bekannte Materie nur etwa 5 % der Energiedichte im Universum ausmacht, während die dunkle Materie 27 % ausmacht. Trotzdem ist noch immer nicht bekannt, worum es sich dabei genau handelt. Die Bahn von Sternen am Rand einer Galaxie legt jedoch nahe, dass Galaxien in einen riesigen Halo aus dunkler Materie eingebettet sind. Die Seminarteilnehmer erfuhren, dass alle bisher bekannten Elementarteilchen als Kandidaten für dunkle Materie ausgeschlossen sind und welche anderen Kandidaten beispielsweise in Frage kommen könnten.
Vom Klang des Universums
Mit Dr. Frank Ohme vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Hannover durften die Lehrer dem Klang des Universums lauschen. Er brachte seinen Zuhörern Gravitationswellen näher. Dabei handelt es sich um Wellen in der Raumzeit, die z. B. entstehen, wenn sich schwarze Löcher gegenseitig umkreisen. Dabei wird der Raum selbst gestreckt und gestaucht. Diese Störung breitet sich in der Raumzeit aus und führt zu minimalsten, aber für die Wissenschaftler messbaren Längenänderungen. Sie messen dabei in Interferometern Längenänderungen im Bereich eines Bruchteils eines Protonendurchmessers. Gravitationswellen lassen sich in akustische Signale umwandeln. So machte es Dr. Ohme den Anwesenden möglich, zwei schwarze Löcher zu belauschen, die sich zunächst immer schneller umkreisten und anschließend verschmolzen.
Blick durch die kosmische Lupe
Auch am Sonntagvormittag standen noch spannende Vorträge auf dem Seminarprogramm. Jana Grupa vom Max-Planck-Institut für Astrophysik wagte den Blick durch die kosmische Lupe. Sie zeigte, wie Gravitationslinsen bei der Enthüllung des Universums helfen. Sie erklärte, dass Gravitationslinsen wie natürliche kosmische Teleskope wirken, indem sie das Licht von entfernten Objekten durch die Gravitation eines massiven Vordergrundobjekts, wie einer Galaxie oder eines Galaxienhaufens, verstärken und verzerren. Diese Methode ermöglicht es, sehr schwache und weit entfernte Objekte wie frühe Galaxien oder Quasare zu beobachten. Außerdem ist durch Gravitationslinseneffekte die indirekte Beobachtung dunkler Materie möglich, wie Grupa erläuterte.
Von Neutrinos zum Kollaps des Universums
Den Schlussakkord setzte Prof. Lothar Oberauer von der TUM. Er ging in seinem Vortrag darauf ein, was Neutrinos über Sternkollaps, Supernovae und Nukleosynthese – die Fusion von leichten Elementen zu schweren in Sternen – verraten können. Bei all diesen Prozessen, so Prof. Oberauer, wird eine Vielzahl an Neutrinos in das Weltall gestrahlt. Beim Sternkollaps werden sogar 99 % der Energie in Form von Neutrinos abgestrahlt. Sie bieten so eine gute Informationsquelle, um diese Prozesse besser zu verstehen. Ein einziges Problem: Neutrinos sind äußerst wechselwirkungsunwillige Elementarteilchen. Oberauer zeigte an aktuellen Beispielen, welcher Aufwand deshalb betrieben werden muss, um sie zu beobachten. Als Beispiel führte er den Detektor SuperKamiokande in Japan an, einen Tank, gefüllt mit 50.000 Tonnen Reinstwasser, der mit 12.000 Photomultipliern ausgestattet ist. Über die Wechselwirkung zwischen Neutrinos und Wasser können die Teilchen damit detektiert werden.
Freude über Spitzenwissenschaft
Nach dem Schlussvortrag dankten die wissenschaftlichen Leiter des Seminars, Prof. Müller-Buschbaum und Prof. Petry, allen Sprechern für die mitreißenden und spannenden Vorträge. StR Stephan Loibl bedankte sich stellvertretend für das Gymnasium Zwiesel bei den beiden Professoren für die Zusammenstellung des abwechslungsreichen Programms. Besonders hob er dabei hervor, dass die beiden jedes Jahr aufs Neue Spitzenwissenschaftler nach Zwiesel bringen, die mit Freude und Begeisterung den anwesenden Lehrern Rede und Antwort zum Status quo der Wissenschaft stehen. „Nun liegt es an uns, diese Begeisterung in die Klassenzimmer zu tragen“, so Loibl. Als Dank überreichte er allen Referenten und den beiden wissenschaftlichen Leitern Glaspräsente, die von Zwiesel Glas zur Verfügung gestellt wurden.
Abschließend legte man Thema und Termin des 48. Edgar-Lüscher-Seminars fest: Von 17. bis 19. April 2026 wird man sich am Gymnasium dem Thema „Plasmaphysik und Fusion“ widmen.
(Stephan Loibl)

Musikalische Höchstleistungen
Schülerinnen und Schüler begeistern bei Hausmusikabend
Einen bisher nicht gekannten Zuspruch erfuhr der jährliche Hausmusikabend am vergangenen Donnerstag im Musiksaal 2 des Gymnasiums Zwiesel. Dicht gedrängt saßen und standen Musikinteressierte, Schüler und Lehrer, um einem Programm von beeindruckender Bandbreite und Qualität zu lauschen.
Die bereits seit mehreren Jahren bestehende Tradition des Hausmusikabends bietet einen persönlichen und intimen Rahmen, in dem die zahlreichen Solisten und kammermusikalischen Ensembles der Schule ihr Können präsentieren. Das Programm des Hausmusikabends ließ mit durchwegs hohem musikalischem Niveau und einer breiten Palette verschiedener Besetzungen und Klangfarben beim Publikum keine Langeweile aufkommen.
Von Volksmusik bis Streichquartett
Neben schmissigen Volksmusikstücken auf Akkordeon oder Steirischer, souligem Popgesang oder einer beachtlichen Riege ausgezeichneter Nachwuchspianisten wurden solistische Beiträge auf Violine, Klarinette und Gitarre zu Gehör gebracht. Besonders herauszuheben sind die Beiträge des diesjährigen Q12-Kurses im Fach Musik. Die Schülerinnen und Schüler, welche nicht zuletzt die Kernbesetzung der aktuellen Schulband bilden, präsentierten in professioneller Art und Weise mehrere Popsongs in unterschiedlichen Besetzungen und Arrangements. Den fulminanten Schlusspunkt des fast dreistündigen Konzerts bildete eine Kombination von Streichquartett und Schulband von Lana Del Ray´s Song „Young and Beautiful“.
Musik als Schatz fürs Leben
Musiklehrer und Organisator Armin Weinfurter betonte die Bedeutung der musischen Bildung für Kinder und Jugendliche, aber auch die Mühen und den Aufwand, die sich für die Eltern daraus ergeben. „Dennoch hat man mit einem Instrument und dem Bezug zur Musik einen Schatz, der die Kinder im Idealfall ein ganzes Leben lang begleitet,“ ergänzte Fachkollege Leonhard Muckenthaler treffend.
Dass dies gelingen kann, war in der Begeisterung der beteiligten Schülerinnen und Schüler deutlich zu spüren. Dennoch zeigt ein derartiger Abend nicht nur, dass es am Gymnasium hervorragende Möglichkeiten der musikalischen Förderung gibt. Ein solches Programm ist immer auch als Kristallisationspunkt der guten Zusammenarbeit von Schule, städtischer Musikschule und privaten Instrumentallehrkräften zu sehen. Um den musikalischen Nachwuchs braucht man sich am Gymnasium jedenfalls keine Sorgen zu machen.
(Henriette Olbertz-Weinfurter)

Schuhe sammeln für den guten Zweck
Gymnasium Zwiesel erhält Scheck für Nachhaltigkeitsaktion
Seit mittlerweile 10 Jahren beteiligen sich die Kolpingfamilien an dem Projekt „Mein Schuh tut gut“ , einer Schuhsammelaktion, die im Sinne der Nachhaltigkeit und mit sozialem Anspruch gebrauchte Schuhe sammelt und sie weltweit an Menschen weitergibt, die diese notwendig brauchen.
Auch das Gymnasium Zwiesel befand diese Aktion für äußerst sinnvoll und schloss sich, gerade auch als Klimaschule, der Sammelaktion an. Organisiert durch die SMV-Mitglieder der Schule konnten so 450 Kilogramm Schuhe gesammelt werden: Das bedeutet Hilfe für 800 Menschen und eine CO2 Einsparung von 6500 Kilogramm.
Udo Weiderer aus dem Kolping-Führungsteam übergab diese Woche mit herzlichem Dank für den Einsatz der jungen Leute einen Spenden-Scheck in Höhe von 200 Euro an die tüchtigen Sammler und Packer aus dem Erlös der Aktion. Die Schülersprecher des Gymnasiums waren sich einig, diese Aktion auch nachhaltig weiter zu unterstützen.
(Martina Kuchler)

Abenteuertour durch das Gymnasium
Tag der offenen Tür mit spannenden Stationen
Ferne Welten, andere Kulturen, sportliche Herausforderungen und Geheimnisse des Alltags – all diese spannenden Kapitel konnten die jungen Besucherinnen und Besucher am vergangenen Samstag am Gymnasium Zwiesel aufschlagen. Zwar vermochte die Sonnenbeobachtungsstation von OStR Florian Vogl im kleinen Innenhof des Gymnasiums keine Frühlingssonne ins Visier nehmen, doch dafür tummelten sich strahlende Gesichter der zahlreichen kleinen Besucher aus den Grundschulen in und ums Schulgebäude des Gymnasiums zum Tag der offenen Tür.
Spannende Vielfalt gymnasialen Lernens
Empfangen wurden Eltern und Grundschüler in der Aula der Schule von Schulleitung und Tutoren aus den 10. Klassen. Während sich die Erwachsenen in zwei einführender Vorträgen durch die Schulleitung über wichtige Besonderheiten und Stundentafeln des Gymnasiums, den Aufbau der verschiedenen Zweige der sprachlichen, naturwissenschaftlichen oder wirtschaftswissenschaftlichen Ausrichtung sowie über die breite Palette von Wahlfächern und Brückenangeboten inklusive schulpsychologischer, schulpädagogischer und laufbahnberatender Angebote informierten, schnupperten die Grundschüler gymnasiale Luft.
Abenteuertour des Wissens
Geführt in kleinen Gruppen durch Tutorinnen und Tutoren aus den 10. Klassen, die die Neuankömmlinge auch in ihrem ersten Jahr am Gymnasium in Gruppenstunden und Aktionen betreuen und begleiten, gab es so einiges zu entdecken. An verschiedensten Stationen konnte man seine künstlerische und geschichtliche Begabung etwa bei kreativen Batikwerken ausleben, sein Wissen über England in einem Londonquiz testen und den Stadtplan Londons erkunden, als angehender Naturwissenschaftler Sonnenflecken interpretieren oder im vorösterlich-biologischen Labor dem Ei auf die Spur kommen. Kreative Leporellos und Plakate zeigten Themen der Religion, die musikalisch Begabten tanzten mit dem verliebten Stachelschweinerich durch den Wald, während die Sportler in der großen Doppelturnhalle sich an Tanzkünsten erfreuten, auf der Slackline balancierten oder in große Höhen strebten an der beliebten Kletterwand.
Lernspaß im Unterricht
Ein Highlight des Rundgangs durch die weitläufigen, hellen und einladend sanierten Räume des Gymnasiums, wo auch bunte Sitzwürfel zum Rasten einluden, stellte allerdings die Welt des Lernens dar: jeweils drei unterhaltsame und lehrreiche Schnupper-Unterrichtsstunden warteten auf die Neuankömmlinge aus der Grundschule. Da konnte man in Biologie zum forschenden Wissenschaftler werden und mittels eines Essigexperiments unter zahlreichen Hühnereiern ein Reptilienei bestimmen. Und woran erkennt man dieses? Reptilieneier haben keine Kalkschale!
Einen Vulkanausbruch live zu erleben ermöglichte die Geographie und die Kinder nahmen dabei sogar einen echten Vulkanstein unter die Lupe. In Englisch wartet ein besonderes Abenteuer, als man einem alten Piratenkapitän helfen musste, seien Vogel wiederzufinden, und es stellte sich so manche Herausforderungen an die Sprachfertigkeit, im Deutschen wurde es mystisch bei den Sagen aus dem Bayerwald, während es in der Musik heiß herging bei verschiedensten Rhythmen!
Noch einem spannenden Abenteuer musste man sich schließlich in der Mathematik-Stunde stellen: Faszinierende Knobeleien waren zu lösen, um selbst ein Koordinatensystem zu entwerfen. Und so gelangte man letztendlich zu einer Schatzkiste, die wiederum nur mit Köpfchen zu öffnen war und als Belohnung Gummibärchen ausspuckte!
Wanderung durch vielfältige Lernwelten
Um auch die Eltern mit den weitläufigen und modernst ausgestatteten Räumlichkeiten des Gymnasiums vertraut zu machen, gab es für diese ebenfalls Führungen in Kleingruppen durch Lehrkräfte der Schule. So gelang ein Einblick in die umfangreiche digitale Ausstattung der Schule, aber auch die zahlreichen traditionell analogen Angebote. Genauere Informationen über die Sprachenwahl, die offene Ganztagsschule mit ihrem Nachmittags-Betreuungsangebot, Schulküche und Mensa sowie die Fairtrade-Orientierung oder Aspekte der Klimaschule ergänzten das Angebot und nicht zuletzt sorgte ein leckeres Kuchenbuffet für das leibliche Wohl.
Erschöpft, aber glücklich kehrten schließlich die Kinder zu ihren Eltern an den Treffpunkt Mensa zurück, ausgestattet mit ihren künstlerischen Objekten und dem Schulbutton in Wunschfarbe. Dessen Aufschrift: „Große Ziele – Gemeinsame Zeiten – Sei dabei!“ wird dabei hoffentlich zum Motto vieler neugieriger und lerneifriger Neuankömmlinge am Gymnasium im kommenden Herbst.
(Martina Kuchler)