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Sommerschule digital

Wie individuelles Lernen digital gelingen kann

 

„Erst wollte ich nicht hin, aber dann wäre ich am liebsten auch nachmittags dageblieben.“ So lautete das begeisterte Fazit der Fünftklässlerin Emma nach zwei Wochen in der Sommerschule des Gymnasiums Zwiesel. Nur was hatte diesen Sinneswandel hervorgerufen und wie konnte es gelingen, dass Schüler gerne in die Schule gehen, obwohl sie eigentlich Ferien hatten? Das Erfolgsrezept war ein Mix aus individuellen Lernangeboten auf mebis, Tablets in Schülerhand, Kleingruppen, motivierten Lehrern und entspannter Arbeitsatmosphäre.

Bereits im Vorfeld stellten wir uns als Schule die Frage, wie man den individuell unterschiedlichen Wissenslücken und Bedürfnissen der Schüler in der Sommerschule gerecht werden kann – und zwar so, dass die Schüler trotzdem noch Spaß an der Sache hatten. Aus dem Distanzunterricht wussten wir bereits, dass digitale Lernspiele, Lernvideos und interaktive Übungen bei Schülern durchaus beliebt waren. Außerdem leuchteten die Schüleraugen immer dann auf, wenn ein Lehrer mit Tablets das Klassenzimmer betrat.

Folglich wurde im Fach Englisch und Deutsch der Versuch gestartet, die Lerninhalte des jeweiligen Schuljahres in mebis-Räumen digital so aufzubereiten, dass jeder Schüler in seinem eigenen Tempo lernen und dabei noch selbst die Lerninhalte wählen konnte. Das bedeutete einerseits: Lernvideos finden, digitale Übungen erstellen, alles mit viel Spiel, Rätseln und Spaß anreichern und in übersichtliche Lektionen verpacken, die motivierenden Charakter hatten und individuell Feedback über den Lernfortschritt gaben. Unglaublich viel Arbeit, doch Emmas Fazit zeigt, dass es sich gelohnt hat: „Es hat voll Spaß gemacht und ich habe gar nicht gemerkt, dass ich eigentlich die ganze Zeit lerne.“

So war es dank Kopfhörern oft ganz still im Klassenzimmer, während die Kinder ein Lernvideo ansahen und dann versuchten, die zugehörigen Aufgaben zu lösen. Hatte man etwas nicht verstanden, konnte man selbst entscheiden, ob man zurückspulen oder doch lieber einem Lehrer seine Frage stellen wollte. Und zur Belohnung und Entspannung gab es spannende Rätsel- und Puzzleaufgaben, damit das Lernen nicht zu eintönig wurde.

Da das Konzept so gut funktioniert hat, soll das Angebot auch auf weitere Fächer und Klassenstufen ausgedehnt werden, denn nichts ist wohl für einen Lehrer schöner und motivierender als Schüler, die gerne lernen und dabei noch Spaß haben. Und von der vielen Arbeit, die in die Erstellung der mebis-Kurse gesteckt wird, profitieren mittlerweile alle Schüler und Kollegen, denn einmal erstellt kann ein Kurs einfach geteilt und wiederverwertet werden, sodass hoffentlich in Zukunft noch mehr Schüler länger in der Schule bleiben wollen.

(Silke Vacek)