Kunst

„Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben.“ (Pablo Picasso)

Wenn Geschichten zu Bildern werden

Gymnasiasten aus dem Fach Kunst organisieren Ausstellung in der Stadtbücherei Regen

Die Schülerinnen und Schüler der Q12 des Gymnasiums Zwiesel zeigen bis Ende Mai Auszüge ihrer Seminararbeiten aus dem Fach Kunst in einer Ausstellung in der Stadtbücherei Regen. Die jungen Künstler haben es sich zur Aufgabe gemacht, Illustrationen zu literarischen Werken von Autoren der Region anzufertigen.

Eröffnet wurde die Ausstellung an einem der ersten sonnigen Frühlingstage, am Freitag, dem 26.4.24, und das Haus erstrahlte im warmen Sonnenlicht des Abends.

Literatur trifft Kunst

Es herrschte lockere Stimmung, als die Leiterin der Stadtbücherei, Elisabeth Straub, die interessierten Besucher herzlich begrüßte. Die Kunstlehrerin, Usija Wallner, und die zukünftigen Abiturientinnen und Abiturienten freute es, dass zwei Schriftsteller, deren Geschichten in den Seminararbeiten behandelt wurden, an diesem Abend anwesend waren. So folgten auch die Autorin Dr. Marianne Hagengruber und der Krimiautor Ossi Heindl den Schülern zu ihren Gedanken über ihre Buchillustrationen.

Die Kunst der Bildfindung

„Ein jedes Buch hat seine eigene Welt. Ein jedes Buch hat sein eigenes Wesen, eigene Landschaften und eigene Charaktere. Wie diese letztendlich alle aussehen, bestimmen wir. Wir bestimmen, wie diese Welt aussieht, indem wir sie mit unserer Fantasie ganz individuell interpretieren.“ Leopold Pfeffer aus der Q 12  gab lebhaft Einblick in die herausfordernde Thematik der Bildfindung. Zu sehen sind in der Ausstellung unterhaltsame Illustrationen zu Szenen, die teils naturalistisch, erzählerisch, teils poetisch, abstrakt und teils skizzenhaft eine künstlerische Annäherung an illustrierende Bildfindungen aufweisen.

Schade wäre es gewesen, wenn diese anschaulichen Bilder in der Schublade verschwinden. Deswegen entschieden sich die Schüler trotz Prüfungsstress im Abitur eine Ausstellung zu organisieren. Julia Binder, Vincent Brico, Anna Drexler, Nina Ertl, Magdalena Mühl, Leopold Pfeffer, Nina Schacherbauer, Magdalena Steinbauer und Judith Zeitel erarbeiteten ganz unterschiedliche Seminararbeiten zu Geschichten regionaler Autoren.

Inspiration und Fokussierung

Magdalena Steinbauer, Schülerin der Q 12, las nicht nur einen Auszug aus dem Roman „Meyers Glas“ des tschechischen Autors Martin Sichinger vor. Die Besucher durften zudem ihrer eindrucksvollen Stimme mit dem Song „This ist the life“ von Amy Macdonald lauschen.    Ihre Mitschülerin Nina Schacherbauer erläuterte, wie sie Landschaftsbilder entwarf und diese in Zusammenhang brachte zu Ossi Heindls Roman „Max Esterl und das letzte Spiel“.

Judith Zeitel bemerkte, „…jeder hat seine eigene Vorstellung von dem, was einem die Zeilen übermitteln wollen. Interessant wird es für mich persönlich, wenn es darum geht, diese Vorstellungen auf das Papier zu bringen. Wie sehr halte ich mich an den Text? Lasse ich meine eigene Fantasie toben oder versuche ich mich auf das Wesentliche zu fokussieren?  Geht es mir vielleicht nicht einmal um die genaue Szene, sondern eher um das Gefühl? Wie kann ich das alles so umsetzen, dass es wirkt?“

Und so konnten sich die Besucher inspirieren lassen von den grafischen Arbeiten, die zeichnerisch, in Form von Radierungen und malerischen Skizzen, auch mit Tusche, entstanden sind. Zudem erhielten die Besucher die Möglichkeit, in die eine oder andere Geschichte hineinzulesen, denn die Literaturvorlagen zu den künstlerischen Entwürfen waren ebenfalls präsent.

Gemeinsam kreativ

Die Vernissage bereicherte musikalisch die Schulband aus der Q11 des Gymnasiums Zwiesel mit Sarah Hellberg am Keyboard, Chiara Schöbel, Gesang und Gitarre, sowie Magdalena Kern an der Gitarre die musikalische Umrahmung. Auch für das leibliche Wohl wurde gesorgt.

Für den Seminarkurs Kunst zeigte sich die Ausstellungseröffnung als eine abgerundete Veranstaltung während der letzten gemeinsamen Tage in der Zeit der Abschlussprüfungen und sie wird allen in freudiger Erinnerung bleiben.

Zu sehen ist die Ausstellung noch bis 31.5.2024 während der regulären Öffnungszeiten der Stadtbücherei Regen.

(Usija Wallner)

1. Fachprofil

Vielfalt. Dieser Begriff beschreibt treffend wesentliche Aspekte des Alltags im Kunstunterricht. Da wären etwa die Arbeitstechniken: Es wird gemalt, genagelt, gesägt, geschnitzt. Man druckt, sprüht, klebt, zeichnet. Wir bauen, modellieren und fotografieren. Vielfalt steht auch für die verarbeiteten Materialien: Gips, Papier, Karton, Ton, Holz, Beton, Eisen, Glas… Wir arbeiten alleine an einem Thema, mit einem Partner oder in Gruppen. Bei den Ergebnissen sind dann unterschiedliche Ideen gefragt, denn die einzig „richtige“ Lösung gibt es nicht. Wichtig sind die individuelle Gestaltung, Kreativität und Originalität, wobei auch unerwartete Resultate entstehen können.

Wahrnehmen und Gestalten sind die beiden zentralen Bestandteile des Kunstunterrichts. An unserer Schule steht dabei die künstlerische Arbeit im Zentrum. Betrachtung und Analyse von Kunstwerken und ästhetischen Phänomenen des Alltags, Kenntnisse aus der Kunst- und Architekturgeschichte stehen immer im Zusammenhang mit der praktischen Themenstellung und fließen in die Gestaltung der eigenen Werke ein. Das „Begreifen“ nehmen wir wörtlich. Die Wirkung der unterschiedlichen Farbkontraste etwa verstehen wir am besten, sobald wir es im selbst gemalten Bild erproben. Die proportionalen Verhältnisse einer menschlichen Figur vollziehen wir in bildhauerischer Arbeit, sei es am Beispiel eines Gipsabgusses, einer Tonfigur oder aus Holz gebaut. Die Entwicklung der Architektur von der Romanik zur Gotik lässt sich in Modellen anschaulich gestalten. Wir wenden perspektivische Darstellungsmethoden an, um eigene Ideen zu Entwürfen in der Architektur zu finden. Die inhaltliche Aussage eines Gemäldes von Caspar David Friedrich wird in einer gestalteten Collage deutlich. Die Kunstrichtung des Surrealismus spiegelt sich in Objekten wieder, die die Schüler verfremden.

„In Kunst kann man wie in keinem anderen Fach seine ganz persönliche Note einbringen“, antwortete eine Schülerin der 9. Klasse auf die Frage, was ihrer Meinung nach das Besondere an diesem Fach ist.

2. Allgemeine Informationen/Lehrplan/Lehrwerke

„Lebenswelten“, „Kunst“, „Kommunikation und Medien“, „Design und Architektur“ sind die Lernbereiche in den Jahrgangsstufe 5 – 10.

Alltagsästhetik und Kunst, angewandte und freie Gestaltung durchdringen sich dabei in unterschiedlichen Gewichtungen.

Es geht um bildnerisch-praktisches Gestalten und reflektiertes Wahrnehmen von Alltag und Kunst.

Lehrplan:
Hier finden Sie den Lehrplan Kunst für das Gymnasium in Bayern:

Oberstufe:

Alle Schüler müssen sich in der Oberstufe (11. und 12. Klasse) zwischen Kunst oder Musik entscheiden.

Die Kurse in Q11 wie Q12 gliedern sich in die Halbjahresschwerpunkte Körper, Objekt, Architektur und Kommunikation-Design.

3. Seminare/Projekte/Exkursionen

Seminare:

Abwechselnd bietet die Fachschaft Kunst P-Seminare, W-Seminare und Profilkurse an:

2022/24
W-Seminar „Illustration eines literarischen Textes“ (U. Wallner)

2021/23

P-Seminar „Wandgestaltung für das Zwieseler Erholungsbad ZEB“: Link zum pnp-Bericht

2020/22
P-Seminar „Gestaltung und Konzeption eines Kunstbuchs“, eine Kooperation mit dem Nationalpark Bayerischer Wald (U. Wallner): Link zum pnp-Bericht

W-Seminar „Begegnung. Beziehung“ (V. Schagemann)

Projekte:

2022/23

Wandgestaltung im Glasmuseum Frauenau: Link zum pnp-Bericht

Exkursionen:

2021/22

Kulturfahrt nach München im Oktober 2021: Link zum pnp-Bericht

4. Wahlunterricht

2020/21:

Wahlunterricht Unterstufentheater „Des Kaisers neue Kleider“

 

2018/19:

Wahlkurs Plastik für Unterstufe

Wahlkurs Trickfilm für Unterstufe und Mittelstufe     —    Beispiel: Kunstgalopp

5. Wettbewerbe

Regelmäßige Teilnahme an Wettbewerben, zum Beispiel…

2022

Teilnahme am Designwettbewerb der Glasfachschule Zwiesel in Kooperation mit der Arberland REGio GmbH: Zeitungsbericht in der pnp

2019 und 2020

Teilnahme der 9. Und 10. Jahrgangsstufe am Designwettbewerb der Glasfachschule Zwiesel in Kooperation mit der Arberland REGio GmbH

2018/19

Jahrgangsstufe 12: Plakatwettbewerb „Bunt statt blau“, eine Kampagne der DAK

Jahrgangsstufe 8 und 12: Architektur für Neues Lernen, Landesarbeitsgemeinschaft Bayern e.V.

B I L D E R  –  G A L E R I E