Transalpfahrt der Gymnasiasten

Auch in diesem Schuljahr hat sich am Gymnasium wieder eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus der Oberstufe zusammengefunden, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die Alpen mit dem Mountainbike zu überqueren.

Planung und Sponsorensuche

Nachdem man sich im theoretischen Teil des Sport-Seminars über die Arbeit in Projektgruppen informiert hatte, wurde das eigene Projekt nach diesen Vorgaben angegangen. Die einzelnen Gruppen beschäftigten sich mit den Schwerpunkten Routenplanung, Transfer und Logistik, Finanzierung und Sponsoring sowie Technik und Erste Hilfe. Dabei schafften es die überaus engagierten Teilnehmer des P-Seminars, über 9000€ an Sponsorengeldern von regionalen Firmen und Geschäften zu sammeln, sodass die Fahrt, die als Evaluation des Projekts gedacht war, für sie kostenneutral durchgeführt werden konnte. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an alle Sponsoren, die uns bei unserem Projekt so großzügig unterstützt haben.

Start im strömenden Regen

Am 12. Juli war es dann so weit. Sechs Schülerinnen und sechs Schüler mit ihren begleitenden Lehrkräften Kerstin Bredl und Franz Kuchler starteten um fünf Uhr früh mit einem Bus der Firma Lambürger in Richtung Finkenberg im Zillertal. Den Start hatten sich allerdings alle etwas anders vorgestellt. Die Räder mussten bei strömenden Regen ausgeladen werden und dieser Regen begleitete die Gruppe während der ganzen Auffahrt zum Pfitscher Joch. Kaum hatte man den höchsten Punkt erreicht, riss es auf und die Sonne kam durch, sodass sich die Abfahrt bis Stein im Pfitschtal angenehmer gestaltete als bei der Auffahrt befürchtet.

Wahl der Alternativroute

Die Nacht brachte unwetterartige Gewitter mit heftigen Regenfällen und auch untertags waren noch Gewitter angesagt. Deswegen beschloss man gemeinsam nach langem Abwägen und schweren Herzens, dass es vernünftiger wäre, nicht über das Pfundererjoch, bei dem man bis auf 2750m Meereshöhe kommt, zu fahren, sondern die Alternativroute über das Vallerjöchl Richtung St. Sigmund im Pustertal zu nehmen. Gott sei Dank war das Wetter an diesem Tag aber schon ganz gut und die Gewitter zogen nur über den Alpenhauptkamm hinweg.

Im Herzen der Dolomiten

Es folgten vier Tage mit herrlichem Radlwetter. Die dritte Etappe war eine „Transferetappe“ durchs Gadertal nach Corvara im Herzen der Dolomiten. Aber auch bei dieser scheinbar leichten Etappe mussten 50 Kilometer und 1500 Höhenmeter absolviert werden. Der vierte Tag führte die Gruppe übers Grödner- und Sellajoch nach Canazei. Alle waren hier schon begeistert von der beindruckenden Dolomitenlandschaft.

Traumpanorama vom Rosengarten bis Marmoladasüdwand

Der Höhepunkt sollte aber die 5. Etappe werden. Nach einer anfangs extrem steilen, aber noch fahrbaren Forststraße zum Rifugio Contrin, das direkt unter den imposanten 600 Meter hohen Felsabbrüchen der Marmoladasüdwand liegt, mussten die Räder noch 300 Höhenmeter über einen steilen, verblockten Wanderweg bis zum Passo S. Nicoló geschoben und getragen werden. Alle Strapazen waren aber vergessen, als man oben angekommen das Panorama genießen konnte: Angefangen im Westen mit Rosengartenspitze und Vajolettürme, über Langkofel, Sellastock und Piz Pordoi bis zur Marmoladasüdwand hatte man alles im Blick. Die schöne Abfahrt nach Vigo di Fassa rundete diese hervorragende Etappe eindrucksvoll ab.

Zielpunkt Kalterer See

Die Abschlussstrecke führte die Gruppe über den Karerpass und das Lavazéjoch hoch zum Joch Grimm. Von da an ging es nur noch 1800 Höhenmeter bergab zum Ziel Kalterer See. Müde aber überaus glücklich und stolz über das Geschaffte, trat die Gruppe nach einem ausgiebigen Bad im Kalterer See, der nicht wirklich eine Abkühlung brachte, die Heimreise an.

An dieser Stelle ist unbedingt zu betonen, dass man die Leistungen der Schülerinnen und Schüler über sechs Tage 300 Kilometer und 9000 Höhenmeter zurückzulegen, nicht hoch genug einschätzen kann, zumal für den Großteil von ihnen vor diesem Projekt das „Moutainbiken“ nicht ihre eigentliche Sportart war. Chapeau.

(Franz Kuchler)