Die sechsten Klassen des Gymnasiums Zwiesel erleben den Nationalpark

Für jeweils drei knappe Tage fuhren die vier sechsten Klassen des Gymnasiums Zwiesel im Überraschungsmonat April ins Wildniscamp unter dem Falkenstein. Wetter- und temperaturmäßig wurde ihnen alles geboten, recht ungleich verteilt, aber die Kinder überstanden alle Strapazen gut gelaunt und bestens unterhalten, tags durch die äußerst kompetenten Waldführer des Nationalparks, abends durch die Lehrer, generell durch das Erleben der Natur und besonders den Spaß in den Gruppen selbst.

Eintritt in die Wildnis

Der Wanderweg vom Bahnhof Ludwigsthal führte in die Wildnis ein und bot neben Luchsen und Wölfen eine kleine schwarz-weiße Katze als Begleitung. Für die kommenden Tage verschwand das Handy, falls mitgenommen, weitgehend aus dem Leben der Kinder, denn sie hatten nun Besseres zu tun, als sich online zu bewegen. Lassen wir sie (weitgehend) selber sprechen:

Von Wiesenbett und Lichtstern

In den kreativen, eigenartigen und gemütlichen Häusern namens Wiesenbett, Erdhöhle, Waldzelt oder Lichtstern genossen wir eine super Hüttenzeit. Eiskalt wurde es allerdings nachts, wenn bei Minusgraden die Öfen nur noch glühen durften, doch mit sehr vielen Extradecken und Fellen war es auszuhalten. Jeden Abend besuchte unsere Hütte ein mutiger Hase, aber sollten wir die Türe öffnen, rannte er blitzschnell weg. In der Nacht zu reden war das Beste.

Von Kreativität und Missgeschicken

Die Atmosphäre in den Hütten war super. Wir lachten, spielten Spiele und bauten vor unserem Haus einen Staudamm. Es war ein wirklich schönes Erlebnis, mit den Kameraden einen Damm zu bauen, und megalustig, als einer aus unserer Klasse in den Bach fiel. Er war klatschnass, doch er und wir lachten darüber.

Von Mittagsschmaus und Nachhaltigkeit

Wenn es Essen gab, warteten wir mit dem Anfangen auf unseren Zehn-Sterne-Koch, der uns durch Kaiserschmarrn und Nudeln mit köstlicher Tomatensoße half, nicht zu verhungern. Wir respektieren ihn bis heute. Wir alle waren sehr anständig beim Essen, (indem nämlich sehr nachhaltig nicht mehr aufgeladen wurde, als gegessen werden konnte, und auf Sauberkeit geachtet, um die jeweilige Putzkolonne nicht zu belasten), aber bei der Spülmaschine war Vorsicht geboten, dass man sich nicht die Finger verbrannte.

Vom Tipi in die Miniaturwelten

Auf der Erkundung des Nationalparks haben wir von einer Rangerin (Frau Dahlke) viel Interessantes gelernt. Die Projektarbeiten gestalteten sich sehr abwechslungsreich: Die einen bauten einen Tipi oder ein Shelter mit Lagerfeuerplatz, fanden seltene Pilze und einen coolen Käfer, die anderen bildeten die Wasserhütte samt bewohnenden Klassenkameraden als Miniaturwelt nach, auch Waffen oder Naturkunstwerke entstanden.

Sehr spannend war die Nachtwanderung, da man viele Tiere hörte, die nachtaktiv waren, und ich fand es toll, dass man immer zu zweit längere Strecken ganz alleine und ohne Licht gehen durfte. Sterne funkelten überall, kalter Wind pustete uns ins Gesicht und wir konzentrierten uns auf den Wald. Mein Freund und ich schauten uns die Sternbilder an und den Mond. Ganz leise rief ein Waldkauz.

Auch gemeinschaftliches Seilspringen, „die Erde stehlen“, Pantomime, entspannte Lehrer, das freundliche Personal und Sonnen- und Mondaufgänge über dem Falkenstein bereiteten den Kindern eine unvergessliche Zeit. Vielen Dank dafür an den Nationalpark Bayerischer Wald!

(Stefanie Unger mit der Klasse 6d)