Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums besuchen das Bundesamt für Strahlenschutz

Seit dem Reaktorunglück von Tschernobyl ist die Radioaktivität von Waldpilzen in unserer Region ein Thema. Das P-Seminar Physik des Gymnasiums Zwiesel nimmt diese Belastung genau unter die Lupe. Bereits im Herbst wurden dazu Pilzproben an verschiedenen Standorten im Zwieseler Winkel gesammelt. Zunächst wurden die Arten bestimmt und die Proben zur Messung aufbereitet.

Die Pilze reisen nach München

Das Bundesamt für Strahlenschutz erklärte sich bereit, die Radioaktivitätsmessungen für die Schüler vorzunehmen. Außerdem wurde das P-Seminar eingeladen, das Radioökologielabor des Bundesamtes für Strahlenschutz in Oberschleißheim zu besichtigen. Diese Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen zu gewinnen, ließen sich die Schülerinnen und Schüler nicht nehmen. Mit den getrockneten Pilzproben im Gepäck reiste die Gruppe gemeinsam mit ihrem Lehrer, Stephan Loibl, dorthin zum Helmholtz-Zentrum, wo sie von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Labors bereits erwartet wurden.

Die Aufbereitung der Proben

Zunächst gab Laborleiterin Dr. Eva Kabai einen Einblick in die Aufgaben und Arbeitsweisen des Bundesamts für Strahlenschutz. Anschließend teilten sich die Schülerinnen und Schüler in Gruppen auf, die sich mit unterschiedlichen Schritten der Probenuntersuchung beschäftigten. Eine erste Gruppe beschäftigte sich mit dem Probeneingang. Von ihnen wurden die selbst mitgebrachten Proben sortiert und für die weitere Untersuchung erfasst. Die zweite Gruppe erhielt Einblick in die Probenaufbereitung. Um aussagekräftige Ergebnisse erhalten zu können, müssen die Proben definierte Eigenschaften aufweisen. Sie müssen dazu pulverisiert und endgetrocknet werden.

Die letzte Gruppe beschäftigte sich schließlich mit der Gammaspektroskopie – der eigentlichen Radioaktivitätsmessung. Dabei wird die Belastung der Proben mittels stickstoffgekühlter Germanium-Detektoren erfasst. Im Rahmen einer Führung durch das gesamte Labor konnten die Schüler einen Einblick in die Themenfelder der anderen Gruppen gewinnen.

Die Erwartung der Ergebnisse

Mit einem guten Einblick in den weiteren Untersuchungsprozess der mitgebrachten Proben und dem Versprechen, schon im April mit Messwerten rechnen zu können, reisten die Schüler wieder nach Zwiesel zurück. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werden sie vom P-Seminar in Form einer Homepage aufbereitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

(Stephan Loibl)