Einrichtung einer Schulimkerei am Gymnasium Zwiesel

Anfang Mai war es so weit: Die Schulfamilie des Gymnasiums Zwiesel ist auf einen Schlag um 40.000 Mitglieder gewachsen. Dabei handelt es sich um Honigbienen der Art Carnica, die das Wahlfachangebot an der Schule in Zukunft bereichern werden. So sollen möglichst viele Schülerinnen und Schüler in den Genuss kommen, mit den fleißigen Insekten zu arbeiten und dabei viel über die Bienen, die sie umgebende Natur und den natürlichen Jahresrhythmus zu lernen. Zudem erfordert der Umgang mit den Insekten Verantwortungsbewusstsein und Respekt, da Bienen eben keine Streicheltiere sind, sondern auch stechen können, wenn man nicht sachgerecht mit ihnen umgeht.

Ganz nah an der Natur

Gleich nach dem Umzug der Bienen an ihren neuen Standort in unmittelbarer Nähe zum Gymnasium stand für die 13 Mitglieder des Wahlfachs eine wichtige Tätigkeit im Bienenjahr auf dem Programm. Da sich die beiden Völker trotz des eher ungünstigen Wetters gut entwickelt hatten, konnten die Honigräume aufgesetzt werden. So wurden die Bienenstöcke behutsam geöffnet und zunächst einige Waben in Augenschein genommen, wobei die jungen Imker sofort selbst aktiv werden mussten. „Ich trau mich das gerade wirklich“, flüstert eine Schülerin aufgeregt, als sie mit dem Wabenzieher eine Wabe aus dem Stock nimmt, um sie der Gruppe zu zeigen. In diesem Moment ist für Studienrat Sascha Madl, Leiter des Projekts, klar, dass die Schulimkerei eine wertvolle Bereicherung für seine Schülerinnen und Schüler darstellt, da er förmlich mit Fragen zu dem bunten Treiben auf der Brutwabe überhäuft wird.

Lernen durch Tun

Die Schulimkerei bietet den jungen Imkern viele Vorteile. So dient sie dem praktischen, handlungsorientierten Unterricht. Lernen durch Tun ist hier die Devise! Zudem eröffnet sie den Schülerinnen und Schülern einen weitreichenden Kontakt zur Natur, da Bienen in einem strengen Jahresrhythmus leben und uns deshalb die Jahreszeiten mit Wetter und Pflanzenwelt intensiv miterleben lassen. Erfolgreiche Bienenhaltung fördert Verantwortungsbewusstsein, da die jungen Imker vorausschauend planen müssen, um schließlich köstlichen Honig ernten zu können.

Dank an alle Unterstützer

Die Verwirklichung des ganz besonderen und auf lange Frist angelegten Projektes der Schulimkerei war nur möglich, da eine Reihe von Sponsoren das Vorhaben unterstützen. Wie auch die Bienen kooperativ agieren, um Großes zu bewerkstelligen, haben verschiedene Gremien Hand in Hand gearbeitet: derFörderverein „Freunde des Gymnasiums Zwiesel e. V.“, das EU-Projekt LEADER zur Förderung von Mikroprojekten sowie der Landkreis Regen mit der Übernahme der laufenden Kosten. Die Stadt Zwiesel stellt das Grundstück, auf dem die Bienen gehalten werden, großzügig zur Verfügung, wofür sich die Schulfamilie in besonderer Weise bedankt.

Förderung vielfältiger Kompetenzen 

OStD Dr. Holzer, der Schulleiter des Gymnasiums, stellte noch einmal die besondere Bedeutung des Projektes heraus: „Die Imkerei eröffnet für unsere Schülerinnen und Schüler Erfahrungen auf so vielen Ebenen: Vom biologischen über den kulturellen Kontext bis hin zur Persönlichkeitsentwicklung, da im Umgang mit den Bienen Konzentration, Ruhe und Fokussierung auf das eigene Tun notwendig sind. Ersichtlich ist bei der Beobachtung des Bienenvolkes zudem die Wichtigkeit des Zusammenspiels vieler einzelner Akteure zur Erreichung eines gemeinsamen Zieles!“

(Sascha Madl)