Hochaktive, informative und äußerst lustige Kennenlerntage unterm Lusen

Zum zweiten Mal wieder nach Corona dürfen die 5. Klassen des Gymnasiums Zwiesel drei Tage im freundlich geführten Jugendwaldheim Wessely-Haus unter dem Lusen verbringen. Die 5c hat dieses Erlebnis schon mit größtem Spaß durchlaufen:

Ein erster Tag voller Abenteuer

Am härtesten war sicherlich das Bettenbeziehen, doch nach der ersten Mahlzeit stand fest: „Hier schmeckt’s, hier bleibe ich!“ Nicht für lange, denn gleich ging es zackig durch den rot leuchtenden herbstlichen Wald des Felswandergebiets bis hinauf zur großen Kanzel mit Gipfelkreuz und eindrucksvollem Abgrund. Auf dem Weg machten die WaldführerInnen des Nationalparks die Kinder auf den Anteil der vielen unterschiedlichen Schwämme beim Werden und Vergehen der Bäume aufmerksam oder animierten sie zu Geschicklichkeits-Kennenlernaktivitäten – etwa sich alphabetisch auf einem gestürzten Baumstamm aufzureihen ohne herunterzufallen.

Am Abend übernahmen die sechs ausgezeichneten TutorInnen aus den zehnten Klassen dann die Regie: Die Mädchen wurden durch Gesänge beim Ketten- und Armbänderfädeln unterhalten, die Jungen brachten das Feuer in Gang, in dessen flackerndem Schein dann Werwolf gespielt wurde. Ein bisschen Heimweh, viele, besonders die Mädchen, zu aufgedreht für eine anständige Nachtruhe.

Eine lehr- und genussreiche Tour

Atemlos ging das Programm am nächsten Tag weiter, der lange Weg von der Fredenbrücke über die Martinsklause auf den Lusen strengte vielleicht etwas an, aber es war eine Lust, vorgeführt zu bekommen, wie der Wald früher bewirtschaftet wurde, wie gut er trotz Borkenkäfer schon nachgewachsen ist oder welche Sagen und geologischen Phänomene hinter dem Teufelsloch, der Himmelsleiter und dem Lusengipfel stecken. Als die Wolke, in die man schließlich gestiegen war, aufriss, wurde man mit dem weiten Blick auf ferne Sonnenflecken belohnt. Zu hart konnte die Tagestour nicht gewesen sein, denn zurück beim Haus stürzten sich die Kinder unverdrossen mit Geschrei wieder auf die Kletterpyramide und Fuß-, Basket- und Tischtennisbälle.

Spannende und gruselige Abende

Nach dem Essen erreichte der Einsatz der TutorInnen den Höhepunkt: Erinnerungs-T-Shirts wurden unter ihrer Regie signiert, bis es dunkel genug war für die ausgeklügelte Schatzsuche in- und außerhalb des Heims. Die Krönung: Eine Mutprobe, die man bewältigen musste, wollte man an die mit Süßigkeiten vollgestopfte Truhe gelangen, die von Affe Jürgen, dem neuen Klassenmaskottchen, bewacht wurde. Gruselig war der Gang durch den nächtlichen Wald, am gruseligsten aber die ruhige und höfliche Frage aus der Dunkelheit: „Dürfte ich mitgehen?“ Herr Kufner, der Begleitlehrer, war immer für eine effektvolle Überraschung gut! Anschließend im Speisesaal konnte man auch bei einem witzigen Sitzspiel geplättet werden.

Informatives und Lehrreiches im Museum

Der dritte Morgen bot angeleitet von den WaldführerInnen mit dem Waldgeschichtlichen Museum in St. Oswald eine wundervolle Abrundung und Vertiefung des schon Gelernten. Die GymnasiastInnen zeigten keine Müdigkeit, sondern großes Interesse an der modern präsentierten, vielfältigen Gegenüberstellung von damals und heute. Musik auf der Rückfahrt erhielt die gute Laune. Die Klassensprecherin am nächsten Tag brachte das Ganze dann auf den Punkt: „Ich vermisse das Schullandheim schon, denn die Führung im Wald war sehr interessant, es gab schönes Wetter und im Museum habe ich sehr viel erfahren.“

(Stefanie Unger, Klassenlehrerin ; Foto: Hofbauer Josef, 10a)