Lucía Fernández gewinnt premio escolar

Auch am Ende des Schuljahres 2021/22 durfte sich die Fachschaft Spanisch wieder über eine ganz besondere Auszeichnung freuen. Die Abiturientin Lucía Fernández gewann den begehrten premio escolar, den Preis für besonders begabte und vielseitig interessierte Schülerinnen und Schüler, verliehen durch den Deutschen Spanischlehrerinnen und -lehrerverband.

Herausragende Leistungen in Seminararbeit und Abitur

Zum einen erzielte die Schülerin im W-Seminar Spanisch mit ihrer Arbeit zum Thema „Migración durante la crisis financiera de 2009 en España en la película Perdiendo el Norte“ sowohl aufgrund ihres fehlerfreien und idiomatischen Spanisch als auch ihrer ansprechenden Darbietung des Inhalts eine sehr gute Leistung. Zum anderen überzeugte Lucía in der Abiturprüfung Spanisch ebenfalls durch ihre Wortgewandtheit und ihr umfassendes Wissen, und zwar nicht nur über den spanischen, sondern auch den lateinamerikanischen Kulturraum. In den Bereichen Geschichte, Literatur, Tourismus, Jugendkultur und Medien zeigte sie die Fähigkeit, ihre Meinung prägnant und überzeugend auf muttersprachlichem Niveau darzulegen. So gab es für die Jury keine Zweifel, Lucía für ihre Leistung mit diesem Preis zu ehren. (Test)

Ein Gespräch über die Heimat Spanien

Ihre betreuende Lehrkraft, StRin Silvia Kern, hat mit Lucía ein Gespräch über ihre Verbindung zu ihrem Geburtsland Spanien und zu ihrer Muttersprache Spanisch geführt.

S.K.: Lucía, wie bist du auf dein Thema für die W-Seminararbeit gekommen bzw. warum hat genau dieses Thema dich angesprochen?  

Lucía: In meiner Seminararbeit habe ich mich mit den Folgen der Wirtschaftskrise 2008 in Spanien beschäftigt. Das Thema hat mich interessiert, weil ich einen persönlichen Bezug dazu hatte. Meine Familie war eine der vielen Familien, die 2009 aus Spanien nach Deutschland emigriert sind. Ich wollte wissen, wie es anderen Familien und Einzelpersonen ergangen hat, die ebenfalls ihre Heimat Spanien zurücklassen mussten. Insofern ergab sich mit der Seminararbeit die ideale Gelegenheit, sich intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen. 

Kultur und Identität = Zukunft

S.K.: Du hast ja spanische Wurzeln. Wie sieht die „spanische Seite“ deiner kulturellen Identität genau aus, was unterscheidet sie von der deutschen?  

Lucía: Das ist eine schwierige Frage. Um eine spanische Seite stärker zu entwickeln, müsste ich wieder längere Zeit in Spanien leben. Zurzeit definiert sich meine spanische Identität hauptsächlich durch das Sprechen der Sprache und durch das Leben der Kultur, wenn ich zu Besuch in Spanien bei meinen Verwandten bin.

S.K.: Wird Spanisch in deinem Studium bzw. späteren Beruf eine Rolle spielen?  

Lucía: Ja, denn ich werde „International Relations“ studieren, was voraussetzt, dass ich mich mit Personen aus verschiedenen Ländern beschäftige. Das schließt natürlich Menschen aus spanischsprachigen Ländern ebenfalls ein. Es ist mir aber auch aus den oben genannten persönlichen Gründen und Hintergründen ein Anliegen, dass ich in Studium und Beruf die Gelegenheit bekommen, Spanisch zu sprechen. 

S.K.: Warum sollte sich ein/e Schüler/in für Spanisch als 3. Fremdsprache entscheiden?  

Lucía: Wenn man eine neue Sprache lernt, eröffnen sich einem neue Chancen. Im Fall von Spanisch heißt das konkret, dass man sich weltweit mit über 500 Millionen Menschen unterhalten kann. Spanisch ist eine schöne Sprache, sowohl in Wort als auch in Schrift. Nicht nur kann man im Spanienurlaub Spanisch sprechen statt Englisch, sondern man kann Filme auf Spanisch anschauen, spanische Bücher lesen, spanische Podcasts hören und so weiter. Spanisch zu lernen und zu beherrschen ist sowohl ein Vorteil für das Berufsleben als auch für das persönliche Leben. Außerdem kann man das Erlernen einer Sprache als persönliche Herausforderung sehen, an der man wachsen kann. 

(Kern Silvia)