Projekttage stehen im Zeichen der Alltagskompetenz
Nicht nur das rein intellektuelle Lernen spezifischen Fachwissens steht beim Unterrichten an den Schulen im Vordergrund, vielmehr soll das ministerielle Konzept „Alltagskompetenzen – Schule fürs Leben“ zur Stärkung des Praxis- und Lebensweltbezugs an den Schulen beitragen. Ein Herzstück des Konzepts ist die Zusammenarbeit mit externen Expertinnen und Experten im Rahmen von Projekten und Exkursionen.
Erkunden verschiedenster Handlungsfelder
Das Gymnasium hat sich in der letzten Schulwoche einer Reihe von Projekten gewidmet, die erlebnisorientiert, spannend und kompetenzvermittelnd den Schülerinnen und Schülern eine willkommene Abwechslung vom gewohnten Schulalltag boten. Dabei dienten die Handlungsfelder Ernährung, Gesundheit, Haushaltsführung, Umweltverhalten, selbstbestimmtes Verbraucherverhalten sowie Digitales Handeln den größeren Rahmen.
Von Schwimmkompetenz bis zur Wasserproduktion
Dabei konnten die Klassen 5 bis 7 jeweils einen Schwimmtag im ZEB absolvieren, der nicht nur der Gesundheit förderlich erscheint, sondern auch die Alltagskompetenz des Schwimmens, die, wie vielfach in den Medien berichtet, immer mehr verloren geht, in den Blick nahm. Zudem widmeten sich die Schüler der 5. und 7. Klassen dem „Rama dama“ in und ums Schulhaus und entdeckten dabei so manche „Sünde“ im Umweltverhalten. Nicht zuletzt gab es spannende Exkursionen zu den Erlebnisbauernhöfen Wenzl und Almer in Bärnzell, um hinter die Kulissen der Nahrungsmittelproduktion zu schauen, wie auch ein selbst organisiertes Barbecue im Privatgarten einer Lehrerin. Weitere Ziele boten die das Haus zur Wildnis in Ludwigsthal, die Naturpark-Erlebniswelten in Bayer. Eisenstein wie auch die spannende Welt der Trinkwasseraufbereitung in Flanitz. oder das Glasmuseum mit Werkstätten in Frauenau.
Von Lesekompetenz und Verbraucherverhalten
Auch die Basiskompetenz des Lesens als Grundlage für alle anderen Handlungsfelder fand Beachtung bei einem informativen wie auch entspannenden Besuch der Siebtklässler in der Stadtbücherei Zwiesel und lokalen Buchhandlungen, während weitere Gruppen hinter die Kulissen der Verkehrsbetriebe am Beispiel der Firma Lambürger blickten.
Die 8. Klassen widmeten sich einem Tschechien-Projekt und genossen einen Tag der Sprachanimation in der Sprache des Nachbarlandes, sie erkundeten den Grenzbahnhof und reisten schließlich per Zug nach Pilsen, was auch zu selbstbestimmtem Verbraucherverhalten anspornte.
Digital handeln und analog Kochen
Die neunten Klassen beschäftigten sich auf dem Feld des digitalen Handelns mit der Gefahr des „Cyber-Groomings“ und widmeten sich einem Filmprojekt zu Realityshows. Daneben evaluierten die Neuntklässler die Tablet-Nutzung in ihren Klassen ebenso wie ihre kürzlich absolvierten Praktikumstage im Rahmen der beruflichen Orientierung. Sie entdeckten im Naturpark-Infohaus die Möglichkeiten des Sonnenhauses und eine Gruppe bruzzelte in der Schulküche – natürlich unter Berücksichtigung des regionalen Einkaufs – einen wunderbar duftenden Schweinebraten. Dabei zeigten sich die Schülerinnen und Schüler mehr als überrascht, mit welch geringem Budget ein Menü mit Vor-, Haupt- und Nachspeise für die ganze Klasse zu bewerkstelligen war. Der Vorteil des Selber-Kochens!
Berufswahl und Bewerbung
Die zehnten Klassen schließlich widmeten sich mehr dem Feld der Berufserkundung mittels interessantem Bewerbertraining durch Mitarbeiter der Sparkasse, erforschten verschiedene Betriebe wie die Zwiesel Kristallglas AG, Stahlbau Regenhütte und Smurfit Kappa, um schließlich noch den Weg des Wassers in der Region Zwiesel mittels eines Besuchs der Wasseraufbereitungsanlage Flanitz und des Trinkwasserspeichers in Frauenau nachzuverfolgen.
Ein buntes Programm also, das allen Schülerinnen und Schülern altersgemäß und interessensorientiert einen Einblick in die Kompetenzen der Alltagswelt bot: eine Schule für`s Leben!
(Martina Kuchler)