Nationalparkschule Gymnasium Zwiesel
„Natur Natur sein lassen“
Gymnasium Zwiesel – Nationalparkschule seit März 2016
Das Gymnasium Zwiesel ist seit 2016 Partnerschule des Nationalparks Bayerischer Wald. Dieser Auszeichnung ging schon vorher eine rege Zusammenarbeit voraus; so besuchten Schulklassen bei Projekttagen den Park oder erforschten Projektseminare der Oberstufe ausgewählte Sachverhalte in der „Wildnis vor der Haustür“. So war es konsequent, dass sich unser Gymnasium für den Titel Nationalparkschule interessierte, als diese Institution ins Leben gerufen wurde. Die Entscheidung über eine Bewerbung wurde dem Schulforum vorgetragen und durch eine demokratische Abstimmung der Schülerschaft legitimiert. Die Schulleitung nahm daraufhin Kontakt mit den Verantwortlichen dieses Projektes auf und der Rahmen für eine zukünftige Intensivierung der Zusammenarbeit wurde abgesteckt. Die Verleihung des Zertifikats „Nationalparkschule“ fand bei einer Feierstunde am Tag der offenen Tür 2016 statt, damit die Schulfamilie und auch Externe Gelegenheit zu deren Besuch gegeben wurde.
Die dabei getroffene Kooperationsvereinbarung wurde erst im Oktober 2021 angepasst und verlängert.
Inhalt der Zusammenarbeit ist die Vertiefung des Nationalparkgedankens und die rege Teilnahme und Mitgestaltung an den Bildungsangeboten des Nationalparks.
Die Schülerinnen und Schüler können so in verschiedenen Jahrgangsstufen mit dem Park in Kontakt kommen: beim Aufenthalt im Jugendwaldheim „Wessely-Haus“ bei den Kennenlerntagen (5. Klasse) und im Wildniscamp am Fuße des Großen Falkensteins (6. Klasse), beim verschiedenen Ökologie-Projekten (5. bis 10. Klasse) und bei diversen Projektseminaren (Oberstufe). Auch viele gemeinsame künstlerische und musische Projekte wurden bereits realisiert und bereichern den Schulalltag des Gymnasiums Zwiesel sehr.
Eine Besonderheit ist auch der Schüleraustausch zwischen den Nationalparkschulen Gymnasium Zwiesel und dem Gymnasium Sebnitz bzw. dem Nationalpark Bayerischer Wald und Sächsische Schweiz. Dieser feiert 2024 sein 30jähriges Jubiläum!
Auch die Lehrerschaft profitiert durch die regelmäßig angebotenen Fortbildungen von der Zusammenarbeit. Auch besteht für Referendarinnen und Referendare die Möglichkeit, die Ressourcen des Nationalparks für Seminararbeiten zu nutzen.
- Kennenlerntage der 5. Klassen im Jugendwaldheim „Wessely-Haus“
- Aufenthalte im Wildniscamp Falkenstein in der 6. Jahrgangsstufe
- ökologische Exkursionen in den Nationalpark zum Thema „Grünland“ (5. Klasse), „Gewässer“ (6. Klasse), „Boden“ (9. Klasse), „Ökologietage“ (8. Klasse), „Auerhuhn“ (10. Klasse),
- Schüleraustausch mit dem Nationalpark Sächsische Schweiz
- Verschiedene P-Seminare
(Quelle: Nationalpark Bayerischer Wald-Publication/Facebook)
Natur verbindet – bayerisch-sächsischer Schüleraustausch des Gymnasium Zwiesel mit dem Gymnasium Sebnitz
Es ist schon langjährige Tradition in den beiden Nationalparkschulen… und so machten sich auch in diesem Jahr wieder 22 Schüler*innen mit ihren beiden Biologie-Lehrern auf in den Nationalpark Sächsische Schweiz. Das Ziel war das Jugendgästehaus im Liebethaler Grund im Herzen des Nationalparks Sächsische Schweiz. Zusammen mit einer Schülergruppe vom Gymnasium in Sebnitz erkundeten sie die für Bayerwäldler ungewöhnliche Natur rund um die faszinierenden Felsenmassive des Elbsandsteingebirges. Zusammen mit Mitarbeitern des Nationalparks Sächsische Schweiz, wurde ein buntes und erlebnisreiches Programm für die Jugendlichen auf die Beine gestellt. So startete die Woche mit einer Erkundungstour durch den Liebethaler Grund, entlang des Malerwegs, vorbei an Kletterfelsen, tiefen Schluchten, romantischen Mühlen und dem imposanten Richard-Wagner Denkmal. Am nächsten Tag erwanderten sich die Schüler*innen von Wehlen aus die Bastei, die berühmteste und beeindruckendste Felsformation der Sächsischen Schweiz und setzten dann mit einer Fähre ans andere Elbufer über.
Um auch den hinteren Teil des Nationalparks zu erkunden machte sich die Schülergruppe am darauffolgenden Tag auf zu einer Tageswanderung im Schrammsteingebiet. Über den Wurzel- und ganz neu eingerichteten Wald-Erlebnis-Weg wanderten die Schüler*innen auch vorbei an den brandgerodeten Flächen durch das Feuer im vergangenen Sommer bis zur beeindruckenden Ida-Grotte mit ihrer atemberaubenden Aussicht über die Felsformationen und die Elbe. Anschließend erwartete die Jugendlichen noch eine abwechslungsreiche und interessante Führung mit Filmpräsentation im Nationalparkhaus der Sächsischen Schweiz in Bad Schandau
Am letzten Tag des Aufenthalts stand noch eine Ökorallye gemeinsam mit den Schüler*innen aus der Austauschschule am Plan. Diese startete an der Forellenschänke in Sebnitz und trug sehr zur bayerisch-sächsischen Völkerverständigung bei. Bei einer Minigolfrunde und einem leckeren Eis ließen die Gruppen den Tag ausklingen.
Mit Schneeschuhen auf den Spuren des Auerhahns
„Raus aus dem Klassenzimmer – rein in den tief verschneiten Wald!“ So lautete das Motto für die drei 10. Klassen des Gymnasium Zwiesel.
Mit dem Zug reisten die Schüler*innen nach Ludwigstahl, wo sie bereits von den Waldführern des Nationalpark Bayerischer Wald erwartet wurden. Um sich im tief verschneiten Wald möglichst geschickt und sicher fortbewegen zu können, wurden die Jugendlichen mit Schneeschuhen ausgestattet. Das richtige Anlegen und Gehen mit diesen Sportgeräten will gelernt sein und sorgte am Angang für so manchen Stolperer und Lacher bei den Schülergruppen.
Im weiteren Umfeld des Haus zur Wildnis waren die Schüler*innen mit den erfahrenen Waldführern Angelika Böttcher, Sepp Resch und der FÖJ Eva Armbrüster unterwegs und erfuhren dabei vieles über den Lebensraum des ziemlich scheuen und stressempfindlichen Auerhuhns. So sind die Hochlagen des Nationalparks ein idealer Lebensraum für das Auerhuhn und es kann ein Fressplatz eines Auerhuhns anhand der Losung des Tiers entdeckt werden. Die Jugendlichen staunten nicht schlecht, als sie erfuhren, dass ein Auerhahn ca. drei große Marmeladengläser voll mit Nadeln vertilgen muss, um seinen Energiebedarf zu decken. Auch Tierspuren, wie z.B. von einem Hirsch oder Fuchs konnten im Schnee identifiziert werden.
Nach der Schneeschuhwanderung ging es zurück zum Haus zur Wildnis, wo der Nationalpark-Ranger Mario Schmid die Schülergruppen in Empfang nahm. Er lieferte den theoretischen Input zu dem Thema „Auerhahn“. So konnten die Schüler*innen anhand von Karten erfahren, wo genau der Lebensraum des Auerhahns innerhalb des Nationalparks liegt und wie durch Monitoring die Nationalparkmitarbeiter die Populationsdichte dieser seltenen und stark gefährdeten Tiere regelmäßig bestimmen. Es wurden anhand von Tierpräparaten die Unterschiede zwischen dem männlichen Auerhahn mit seinem auffälligem roten „Lidschatten“ und dem deutlich kleineren und unscheinbaren Auerhuhn aufgezeigt.
Bei dem Vortrag ging es auch um das Thema „Wegegebot im Nationalpark“, warum also im Kerngebiet die ausgeschriebenen Wanderwege nicht verlassen werden dürfen. Die Schüler*innen erfuhren, dass die Auerhühner besonders im Winter und Frühling während der Jungenaufzucht nicht gestört werden dürfen und immer wieder Wanderwege zum Tierschutz (z.B. Brutzeit der Wanderfalken) ganz gesperrt werden müssen.
Dieses Thema leitete abschließend über in die philosophische Runde, bei welcher sich die Schüler*innen zu der Frage „Wem gehört die Natur eigentlich?“ austauschten.
Ökologie-Exkursionen im SJ 22/23
In jeder Jahrgangsstufe des Biologie-Lehrplans muss ein Ökosystem genauer betrachtet und Freiland-erkundungen dazu durchgeführt werden. Einen Teil dieser Unterrichtsinhalte wurde deshalb in Form von Unterrichtsgängen im Gebiet des Nationalparks Bayerischer Wald erarbeitet und erlebbar gemacht. Ein Bewusstsein für die Natur und dafür, dass unsere Umwelt schützenswert ist, erfahren die Kinder am besten, wenn sie selber in der Natur aktiv sein können und sie erforschen.
Den Anfang machten im Winter die 10. Klassen mit einer Schneeschuh-Exkursion zum Thema „Auerhuhn“ (siehe Bericht und Bilder auf der Homepage).
Im Sommer, gleich in der Woche nach den Pfingstferien machten sich dann die 5. Klassen auf zur Forscherreise Rund ums Haus zur Wildnis, wo sie auf den Grünlandflächen des Nationalparks das Ökosystem „Grünland“ erforschten. Dabei wurden Blumen und Wiesenbewohner bestimmst, die Lebensbedingungen in diesem Grünland erforscht und zwischendurch auch lustige Spiele gespielt.
Im Juli folgten dann die 8. Klassen, die auch im Gelände rund ums Haus zur Wildnis ihre seit vielen Jahren etablierten „Ökologietage“ absolvierten. Dabei bewältigten sie verschiedene Stationen zu den Thema Waldökologie und Klima.
Den Abschluss bildeten in der letzten Schulwoche die Schüler*innen der 6. Klassen, die zur Schleicher-Schwelle wanderten und dort verschiedene Wasserlebewesen erkescherten und anschließend bestimmten. Auch der pH-Wert, die Temperatur und die Fließgeschwindigkeit des Gewässers wurden gemessen und erforscht.
Begleitet, angeleitet und geführt wurden die Schülerinnen und Schüler immer von den erfahrenen Waldführern des Nationalparks Bayerischer Wald, die mit ihrem Wissen, ihrer Erfahrung, Souveränität, manchmal auch nötigen Geduld und Ruhe die Exkursionen erst möglich gemacht und bereichert haben.
Der Exkursionstermin der 9. Klassen, die das Ökosystem „Boden“ mit seinen Bewohnern und verschiedene Boden-Zusammensetzung untersuchten sollten, musste leider wegen schulischer Terminkollisionen abgesagt werden; soll aber im laufenden SJ 23/24 wieder stattfinden.
Hier nochmal im Überblick:
14.-16. Februar 2023: 10. Klassen, Thema „Auerhuhn“ mit Schneeschuhwanderung
13.-15. Juni 2023: 5. Klassen, Thema „Ökosystem Grünland“
18.-20. Juli 2023: 9. Klassen, Thema „Ökosystem Boden“ (leider abgesagt)
21./24./25. Juli 2023: 6. Klassen, Thema „Ökosystem Gewässer“
24./25. Juli 2023: 8. Klassen, Thema „Ökologietage“