Siebtklässler besuchen die DITIB Selimiye Moschee in Fischerdorf

In der 7. Jahrgangsstufe wird in den Fächern Religion und Ethik am Gymnasium die Begegnung mit dem Islam in den Fokus gerückt. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler nicht nur die Geschichte, den Glauben und die Kultur der Weltreligion kennenlernen, sondern sich auch ein Bild vom Alltagsleben der Muslime in Deutschland machen. Daher besuchten die Schülerinnen und Schüler aller siebten Klassen im Mai mit den Lehrerinnen Hannah Birndorfer, Anna Ernst und Eva Kufner die DITIB Selimiye Moschee in Fischerdorf bei Deggendorf.

Eine Moschee in Niederbayern

Dort wurden sie von der türkisch-stämmigen Emine Sanli herzlich begrüßt. Vorab informierte die in der Vorstandschaft der Gemeinde aktive Frau Sanli, die Führungen für Schülerinnen und Schüler regelmäßig ehrenamtlich durchführt, dass die Moschee nach der Hochwasserkatastrophe 2013 neu gebaut werden musste und seit 2016 fertiggestellt ist. Äußerlich ist der schwarze würfelförmige Bau der Kaaba in Mekka nachempfunden. Die muslimische Gemeinde umfasst etwa 350 Mitglieder verschiedenster Nationen, finanziert sich durch die Spenden der Mitglieder und wird von einem alle vier Jahre neu aus der Türkei entsandten Imam geistlich geleitet.

Einblicke in religiöse Riten und Symbole

Anschließend zeigte Frau Sanli den Besuchern zunächst den Raum für die rituelle Waschung vor dem Gebet und informierte über deren Ablauf und Bedeutung. Nachdem alle die Schuhe ausgezogen hatten, duften die Schülerinnen und Schüler den mit rotem Teppich ausgelegten Gebetssaal der Männer betreten. Frau Sanli erklärte, von wo der Muezzin den nur im Gebäude hörbaren Ruf zum Gebet macht. Danach zeigte sie die Kanzel, die nach Mekka ausgerichtete Gebetsnische sowie den Lehrstuhl des Imams und verwies auf den Gebetsplatz für die Frauen auf der Empore. Außerdem wies sie darauf hin, dass sich in der Moschee keine Bilder befänden und erklärte einige der Schönschriften, die die Moschee stattdessen schmücken.

Vertiefung erlernten Wissens

Danach durften alle auf dem Teppich Platz nehmen und Frau Sanli beantworte die zahlreichen Fragen der Schülerinnen und Schüler. Dabei zeigte sich, dass im Unterricht sehr gute Vorarbeit geleistet wurde, so dass bereits vorhandenes Wissen vertieft, verknüpft und ergänzt werden konnte. Zuletzt zeigte Frau Sanli noch den Ablauf eines Gebets mit den im Islam typischen Beugungen, sodass der Glaube für die Schülerinnen und Schüler sehr anschaulich wurde.

(Eva Kufner)