Französische Geschichtenerzählerin Catherine Bouin zu Gast am Gymnasium Zwiesel

Nach einer mehrjährigen Pause konnte man am Gymnasium Zwiesel eine frühere Tradition wiederbeleben und eine deutschlandweit bekannte Geschichtenerzählerin aus Frankreich begrüßen. Madame Catherine Bouin ist in der Vendée beheimatet und kommt regelmäßig für ein bis zwei Wochen nach Deutschland, um von Schule zu Schule zu reisen, wo sie die Französischschülerinnen und -schüler mit ihren Geschichten unterhält und zum Zuhören animiert.

Geschichten mit tiefen Botschaften

Am Gymnasium Zwiesel kamen fünf verschiedene Lerngruppen auf fünf verschiedenen Niveaus in den Genuss, Frau Bouin zuhören zu dürfen. Ihre Geschichten kommen nicht nur aus Frankreich, sondern haben ihre Ursprünge auch in anderen Ländern, wie zum Beispiel in Kanada, in der Türkei oder in China. Sie sind auf verschiedenen Ebenen zu lesen und haben oft eine moralische Botschaft. „Jeder hat etwas zu geben, auch der ärmste Bettler!“, so die Botschaft einer Erzählung In der Geschichte „Chance, malchance“ geht es darum, dass sich vermeintliches Unglück auch als Glücksfall entpuppen kann. Und wenn der Vater mit dem Sohne und dem Esel auf den Markt geht, dann lernt man daraus, dass die Leute immer reden werden, egal was man tut.

Lehrreiche Sprachrätsel

Aufgelockert werden Madame Bouins Geschichten durch sogenannte „devinettes“, also durch Sprachrätsel, bei denen sie ihr Publikum stets miteinbezieht. Durch die Rätsel wird auch landeskundliches Wissen vermittelt. So erfährt man, dass ein gewisser Gustave Eiffel nach ein paar Jahren ganz schön eifersüchtig war auf seine Schöpfung, den Eiffelturm. „Elle est plus connue que moi!“ – „Die ist ja bekannter als ich!“,soll er geseufzt haben.

Unterwegs in Niederbayern

Frau Bouin freute sich über eine aufmerksame Schülerschaft, war aber auch voll des Lobes für die engagierten Lehrerinnen und Lehrer gerade auch in den niederbayerischen Landkreisen. Ohne die „Lehrer-Taxis“ wäre es ihr nicht so leicht möglich, von Schulort zu Schulort zu reisen. Mittlerweile hat sie ein wahres Netzwerk an Kontakten aufgebaut, auf die sie immer zählen kann, wenn es um das Übernachten geht oder wenn sie eine Mitfahrgelegenheit zum nächstgelegenen Bahnhof braucht.

Die Fachschaft Französisch freut sich jedenfalls auf den nächsten Besuch von Catherine Bouin, vielleicht sogar bereits im kommenden Schuljahr.

(Beate Egner)