Musikalische Glanzleistungen am Gymnasium Zwiesel

Ein erfrischend abwechslungsreiches Weihnachtskonzert bekam das Publikum in der Aula des Gymnasiums vergangenen Donnerstag zu hören. Die Schülerinnen und Schüler zeigten nicht nur ihr Können an den unterschiedlichsten Instrumenten, sondern bewiesen eindrucksvoll, wie facettenreich weihnachtliche Vorfreude in Musik verwandelt werden kann. Vom Popsong über Stubenmusik, vorbei am amerikanischen Spiritual bis zum klassischen Orchesterwerk – der vollbeladene Weihnachtsexpress fuhr eine wendungsreiche Route durch den Konzertraum, angetrieben von den vielen musizierfreudigen Kindern und Jugendlichen.

Bläser, Schulband und Unterstufenchor im Wettstreit

Nach dem Eröffnungschor „Macht hoch die Tür“, feierlich dargeboten vom Blechbläserquartett, bestehend aus Charlotte Huber, Andreas Müller, Franziska Mader und Bettina Huber-Knoflichek und der Begrüßung des Schulleiters OStD Martin Huber, erzeugte die Schulband mit den Stücken „Because of you“ und „This town“, gesungen von Chiara Schöbel und Sarah Hellberg, knisternde Soulatmosphäre, ehe sie mit dem Welthit „Merry Christmas to everyone“, dargeboten von Zoey Gunter,  die Herzen der Zuhörenden erwärmte.

Keinesfalls mit weniger Groove in den Beinen unterstrichen dann die Mitglieder des Unterstufenchors eine Erkenntnis, die wahrscheinlich älter ist als das Weihnachtsfest selbst: Singen macht glücklich – und zwar nicht nur die Darbietenden, sondern auch das Publikum und den Leiter des Chores Leonhard Muckenthaler, der seit diesem Jahr neu als Musiklehrer am Gymnasium tätig ist. Auf das französische „Les anges danse nos campagnes“ folgte ein geheimnisvolles „Maria durch ein Dornwald ging“. Das Spiritual „Go, tell it on the mountain” verleitete die Besucher der vollbesetzten Aula zum begeisterten Mitklatschen.

Volksmusik trifft großen Chor

Der Pluskurs Volksmusik, angeleitet von Roland Pongratz, lud die Anwesenden daraufhin musikalisch ein in eine warme Stube und servierte Schmankerl fürs Ohr wie den Schneewalzer als souveränes Duett von Michael Hackl und Hannah Ziegler, den Josefi- und Verena-Walzer, gefühlvoll dargeboten an der steirischen Harmonika von Lena Pauli, sowie einen schwungvollen Oberkrainer von Tibor Meszlényi. „Oh du fröhliche!“ mochte sich da manch einer gedacht haben, und dies brachte das Bläserquartett strahlend mit ebenjenem Adventshit zum Ausdruck.

Das Finale vor der Pause bestritten dann die jugendlichen Sängerinnen und Sänger des großen Chores unter der Leitung von Armin Weinfurter. Als widerstreitender Doppelchor vereinten die Jugendlichen zunächst mit dem Stück „Weihnachtslieder sing’n“ hervorragend Konsumkritik und euphorische Adventsstimmung, um dann mit dem atmosphärischen wie auch kraftvollen „Mary did you know“ für Gänsehaut zu sorgen.

Von den Newcomern zum virtuosen Orchester

Nach der Pause zeigten die jüngsten Geigenschülerinnen und -schüler ihr Können. Mia-Sophie Karl, Mayar Aljundi, Xaver Mühlbauer, Magnus Klose, Yaryna Miroschnyck und Patricia Straub an den Violinen sowie Phillip Ketzer am Kontrabass interpretierten professionell den Popsong „Memories“, eine geschickt verpackte Neuauflage des berühmten Kanons von Johann Pachelbel. Teresa Plein fügte mit ihrem samtigen Saxophonsound die stiltypische Coolness hinzu.

Große Klänge lieferte schließlich an diesem Abend das Orchester des Gymnasiums unter der Leitung von StR Armin Weinfurter. Gleich drei instrumentale Arien aus W. A. Mozarts Singspiel „Die Zauberflöte“ bekam das Publikum zu hören, fidel und präzise artikuliert von den jungen Streichern und Holzbläsern. Das Ensemble unternahm auch einen stimmungsvollen Abstecher in die Filmmusik: Veronika Aschenbrenner belebte das Thema aus „Schindlers Liste“ souverän mit ihrer emotionalen Darbietung an der Solovioline.

Ebenso begleitet vom Orchester zeigte Zoey Gunter eine intensive Interpretation von „Gabriellas Sång“ – stark! Nicht minder überzeugend harmonierten die beiden Sängerinnen Chiara Schöbel und Sarah Hellberg mit der modernen Weihnachtsballade „Noel“, die sie mit müheloser Zweistimmigkeit meisterten.

Pianisten führen zum „staaden Advent“

Aufgelockert wurde der besetzungsstarke Orchesterblock von Solobeiträgen zweier Pianisten. Zwar ohne Schlittschuhe, aber mit pirouettendrehender Leichtigkeit legte Tibor Meszlényi den berühmten Walzer Émile Waldteufels „Les patineurs“ aufs Eis, ohne in den zahlreichen Variationen auch nur einmal auszurutschen. Arved Godau, der zwischen den Programmpunkten mal eben zwischen Klarinette und Klavier wechselte, beeindruckte die Zuhörenden mit seiner scheinbar mühelosen und hochmusikalischen Darbietung des Stücks „Ein Winterabend“.

Schulleiter Martin Huber bedankte sich bei den vielen Mitwirkenden des gelungenen Weihnachtskonzerts, beim Gesamtverantwortlichen Armin Weinfurter und den Lehrkräften Leonhard Muckenthaler und Roland Pongratz für die Organisation und musikalische Leitung sowie beim Elternbeirat für die hervorragende Bewirtung. Nach der Verabschiedung wurde es dann noch einmal eng auf der Bühne. Mit einem gemeinsamen Adventslied setzten Chöre und Orchester einen wunderbaren Schlusspunkt, welcher nach anhaltendem Beifall gleich ein zweites Mal zum Besten gegeben wurde.

(Bettina Sandhäger)